Stahlbau
Treppenarchitektur
Eine Wendeltreppe aus Stahl, die über fünf Etagen reicht und wie aus einem Stück geschmiedet scheint
Im Neubau des im Februar eröffneten Instituts für Medizinische Systembiologie des Max-Delbrück-Centrums verbirgt sich ein gestalterisches Highlight: eine Wendeltreppe aus Stahl, die über fünf Etagen reicht und wie aus einem Stück geschmiedet scheint. Sie dient der zentralen Erschließung und bildet in dem von Staab Architekten geplanten Forschungsgebäude, das auf dem Campus Nord der Humboldt-Universität in Berlin entstand, zugleich den kommunikativen Mittelpunkt. Die Planung und Ausführung, die auch die Berechnung und Erstellung einer prüffähigen Statik sowie den Schwingungsnachweis umfasste, erfolgte durch die Metallart Treppen GmbH.
Da die versetzt angeordneten ovalen Deckenöffnungen die durchgängige Sicht nach oben versperren, steht die Treppenanlage optisch im Mittelpunkt. Ihr skulpturaler Charakter wird durch die über alle Etagen freitragenden Treppenläufe erzeugt. Die handwerkliche Präzision wird zudem bei den Bauteilverbindungen der gebogenen Flächen deutlich, durch die ein fließender und ebenmäßiger Gesamteindruck der Treppenanlage entsteht. Dazu trägt auch die akkurate Ausführung der Stahlkonstruktion bei. Da der Überstand von der Tritt- zur Setzstufe nur zwei Millimeter beträgt, musste die Fase über die gesamte Stufenbreite sehr sorgfältig hergestellt werden. Sämtliche Fügestellen wurden sauber verschliffen, nachgespachtelt und nachgrundiert. Ein Rundrohrhandlauf verläuft gemäß der Treppengeometrie ansteigend gebogen und ist mit der äußeren Wange verbunden.