Holz im Dreiseithof
Mit dauerhaftem Holz umhüllt
Ein baufälliger Dreiseithof in Norwegen wurde durch ein modernes Gebäude ergänzt, das den skandinavischen Stil aufgreift.
Ein Dreiseithof in der Nähe von Fredrikstad in Norwegen aus der Zeit um 1900 ließ sich zum Teil erhalten, ein anderer Teil musste zurückgebaut werden. Als Ersatz plante das norwegische Büro Link Architektur ein Gebäude, das sich am Stil der Farmhäuser dieser Gegend mit ihren typischen Satteldächern orientiert. Die tragende Konstruktion bildet ein Holz-Ständerwerk. Um die Tradition der klassischen Kiefernholzfassaden aufzugreifen und gleichzeitig eine lange Lebensdauer zu gewährleisten, wählte der verantwortliche Architekt Martin Ebert zur Bekleidung von Dach und Fassade Kebony-Holz.
Ausgangsmaterial ist bei Kebony Kiefernholz, das mit Furfurylalkohol, einem Naturprodukt, getränkt und danach getrocknet wird. Dabei vernetzt sich der Bioalkohol mit dem Holz und modifiziert es so, dass ein Holz mit hoher Dauerhaftigkeit, Dimensionsstabilität und einer mit tropischen Harthölzern vergleichbarer Festigkeit entsteht. Diese Eigenschaften waren vor allem bei der offenen Lattenkonstruktion wichtig, womit das Dach über der Dichtebene eingedeckt ist. Für diese Konstruktionsart hätten sonst nur tropische Harthölzer eingesetzt werden können. Die Traufe des Daches endet hinter der Holzfassade, so dass weder Dachrinnen noch Fallrohre sichtbar sind.
Für die Fassaden wurden dicht aneinander verlegte Bretter verwendet. Auf dem anfangs dunkelbraunen Kebony-Holz entsteht infolge von Sonneneinstrahlung, Regen und Schnee eine silbergraue Patina, deren Optik einer natürlichen Verwitterung sehr ähnlich sieht. Dies führt bei dem Neubau im Zusammenspiel mit der nahezu vollflächig verglasten Giebelfassade und dem so sichtbaren hellen Interieur zu einem Kontrast zwischen neuen und scheinbar alten Materialien.