Modulbau
Schule in vier Monaten
Die Rostocker Stadtmission betreibt in der Hansestadt und dem Landkreis Rostock neun Kitas und die Evangelische Grundschule am Standort Dummerstorf-Kavelstorf. Als die staatliche Grundschule dort aufgrund sinkender Schülerzahlen schließen musste, übernahm der diakonische Träger das Schulhaus. Doch das baufällige und zudem räumlich begrenzte Bestandsgebäude genügte nicht den Ansprüchen an ein modernes Bildungskonzept. Um etwa 100 Kindern ein zeitgemäßes Lernen zu ermöglichen und auch das Raumprogramm baulich adäquat umzusetzen, beauftragte die Bauherrin wie bereits für ein Vorgängerprojekt das Hamburger Architekturbüro Leuschner Gänsicke Beinhoff mit dem Entwurf. Der Unterschied: Dieses Gebäude sollte in Modulbauweise des Anbieters Alho entstehen.
„Mit Alho als Generalunternehmer modular zu bauen, ist für uns als Architekten im Grunde einfacher, als konventionell zu bauen“, bestätigt Architekt Uwe Gänsicke. Das sei vor allem deshalb so, weil Architekten nach der Entwurfs- und Genehmigungsplanung einen Partner an der Seite haben, der ihnen die nachfolgenden Planungsphasen wie Werk- und Detailplanung, die Koordination mit den Fachplanern sowie die Baubetreuung abnimmt. Das spart viel Zeit, da beim Modulbau auf Systemgutachten, Typenstatiken und bereits bewährte Standard-Details zurückgegriffen werden kann. Der weitere Planungs- und Umsetzungsprozess wird dadurch deutlich vereinfacht, beschleunigt und zudem qualitativ abgesichert.
Montage und Ausbau der für den Schulneubau benötigten 22 Raummodule dauerten vier Monate. Auf zwei Etagen mit insgesamt rund 1.500 Quadratmetern Bruttogeschossfläche konnten die Architekten das dafür geforderte Raumprogramm übersichtlich und kindgerecht anordnen. Der rechteckige Baukörper ist über einen neuen, eingeschossigen Foyer- und Garderobenanbau an das bestehende, sanierte Hortgebäude angebunden. An dieser Nahtstelle befindet auch der Eingang, der den Neubau über die offen gestaltete Mensa erschließt, die nahtlos in eine zur Terrasse hin großflächig verglaste Pausenhalle übergeht. Per mobiler Wand kann ein rund 60 Quadratmeter großer Kreativraum mit bewegbarer Bühne der Aula zugeschaltet werden. In ihrer Vielseitigkeit schafft diese Gebäudekonzeption Möglichkeiten für unterschiedlichste Formen der Freiarbeit, der Gruppenarbeit und gleichzeitig auch Rückzugsorte für den Unterricht in kleinen Gruppen.