die bitumenbahn

Weiße Stadt Berlin

„Großsiedlung Schillerpromenade“

Die zwischen 1929 und 1931 errichtete „Weiße Stadt“ gehört zu den bedeutendsten Großsiedlungen der Berliner Moderne. Bei der jüngsten Instandhaltung der Häuser musste eine Dachfläche von 25.000 Quadratmetern saniert werden. Die zweilagige Abdichtung mit Elastomerbitumenbahnen ermöglicht dabei einen dauerhaften Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit.

Ähnlich wie die fast zeitgleich entstandene Siemensstadt wurde auch die seinerzeit durch die Gemeinnützige Heimstättengesellschaft Primus mbH in Auftrag gegebene und seit 2006 zum Bestand der Deutsche Wohnen gehörende „Weiße Stadt“ im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet. In enger Zusammenarbeit der drei Architekten Bruno Ahrends, Wilhelm Büning und Otto Rudolf Salvisberg und unter Zuhilfenahme rationaler Fertigungsmethoden entstand eine großflächige Siedlung mit offen gruppierten, jeweils drei- bis fünfgeschossigen Rand- und Zeilenbauten, die gemeinsam 1.286 moderne und bezahlbare 1- bis 3,5-Zimmer-Wohnungen bereitstellen.

Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen

Die erste Grundsanierung der Siedlung erfolgte bereits zwischen 1949 und 1954 entsprechend dem bauzeitlichen Vorbild. Seit 1982 sorgt außerdem ein denkmalpflegerisches Erneuerungsprogramm 
für regelmäßige Instandsetzungen der Gebäude. Darauf aufbauend wurde 2008 ein umfangreiches Energie- und Holzschutzgutachten für die Siedlung in Auftrag gegeben, in dem unter anderem festgestellt wurde, dass die Dachstühle der Häuser weitgehend ungedämmt und in einigen Bereichen stark beschädigt waren. Schon kurz darauf wurde deshalb mit der nachhaltigen Sanierung und Instandsetzung der Fassaden, Treppenhäuser, Laubengänge und Balkone begonnen. Parallel dazu wurde auch die insgesamt rund 25.000 Quadratmeter große Dachfläche umfangreich saniert.

Im Rahmen der Maßnahme wurden ausgehend vom bestehenden Kaltdachaufbau zunächst der aufgeständerte Dachstuhl saniert und eine neue Holzschalung sowie eine 200 Millimeter starke Mineralwolldämmung eingebracht. Im nächsten Schritt konnten die Dachdecker der beauftragten Ebell GmbH aus Berlin dann mit der Abdichtung beginnen: „Um Qualität, Nachhaltigkeit und kostensparender Wartungsaufwand zu verbinden, kam ein zweilagiger Systemdachaufbau zum Einsatz“, berichtet der zuständige Projektleiter der Georg Ebell GmbH & Co. Dachdeckerei KG. Oberhalb der 24 Millimeter dicken Rauhspundschalung wurde dabei zunächst eine kaltselbstklebende Elastomerbitumenbahn aufgebracht, als Oberlagsbahn wurde eine Elastomerbitumen-Schweißbahn mit einer hochwertigen Kombinationsträgereinlage verlegt.

Parallel zur Sanierung der Dachabdichtung wurde die ursprüngliche Farbgebung der Dachkästen wiederhergestellt und außerdem eine Farb- und Treppenhaussanierung durchgeführt: „Die damals schon durch lebhafte Farbakzente in Szene gesetzten Dachüberstände, Fensterrahmen, Regenfallrohre und Eingangstüren sind dabei komplett erhalten geblieben und bilden einen starken Kontrast zu den in Weiß gehaltenen Fassaden“, fasst der Projektleiter den optischen Eindruck zusammen. Der ursprüngliche Zustand der Häuser konnte somit komplett wieder hergestellt werden.

Vorteile bei der Sanierung

Zur Entstehungszeit der „Weißen Stadt“ vor nunmehr neunzig Jahren waren Flachdächer noch eine vergleichsweise neue Entwicklung. Zur Abdichtung kam dabei regelmäßig Teerdachpappe zum Einsatz. Fast zeitgleich wurden seinerzeit auch bereits die ersten DIN-Normen für Bitumendachpappen etabliert. Die heute verwendeten High-Tech-Bitumenbahnen sind das Ergebnis dieser fortlaufenden Produktentwicklung. Sie verbinden eine hohe Material- und Verarbeitungsvielfalt mit einer optimierten Temperaturbeständigkeit und mechanischen Belastbarkeit und lassen sich gleichzeitig sicher in einem zweilagigen Aufbau verarbeiten.

Große Vorteile bieten Bitumenbahnen insbesondere bei der Sanierung. Denn bei einer anfallenden Modernisierung der Dachabdichtung können schadhafte Stellen in vielen Fällen einfach durch eine weitere Lage Bitumenbahnen ausgebessert werden. Die Basis für eine solch langfristige Nutzbarkeit ist zunächst eine regelmäßige Inspektion im Verbund mit einer fachgerechten Wartung, bei der neben dem Zustand der Dachabdichtung auch sämtliche An- und Abschlüsse sowie Durchdringungen untersucht werden…. Lesen Sie jetzt den vollständigen Artikel.

Technische Regeln

Alles was bei der Abdichtung oder Sanierung von Flachdächern beachtet werden muss, lässt sich nachschlagen im Band „Technische Regeln – abc der Bitumenbahnen“. Das Buch ist wahlweise auch als E-Book für Smartphones und Tablet-PCs erhältlich. Sichern Sie sich jetzt Ihr kostenloses Exemplar: www.derdichtebau.de/abc