Rationelles Mauerwerksystem

Mit 106 Mietwohnungen und einer Kindertagesstätte, gebaut in drei Bauabschnitten, ist aus der ehemaligen Bahnbrache des Nordostbahnhofs in Nürnberg ein neues, urbanes Areal entstanden. Die Bauteile gruppieren sich U-förmig um einen begrünten Innenhof mit Spielplätzen und wirken dadurch als geschlossenes städtebauliches Ensemble. Bei der Verteilung der Funktionen, den Finanzierungsformen und selbst bei den Architekturbüros hat die Bauherrin, die wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen, bewusst auf Vielfalt und Differenzierung gesetzt. So realisierte das Büro Aicher + Hartmann den quer stehenden Bauteil A mit 28 Mietwohnungen und der Kindertagesstätte im Erdgeschoss. Für die beiden parallelen Gebäude bekamen Loebermann + Bandlow den Zuschlag, die den zur Straße und zum Bahnhof weisenden Bauteil B als geschlossenen Riegel konzipierten, während das rückwärtige Bauteil C in der Formensprache an Stadtvillen erinnert. Außenwände, Wohnungstrennwände und tragende Innenwände entstanden mit dem rationellen Bausystem „KS-QUADRO“. Die Vorteile des Bausystems ergeben sich aus der konsequenten Orientierung auf ein 12,5-Zentimeter-Längenraster und die Verwendung großer Steinformate. Das Regelformat ist 50 Zentimeter lang und erlaubt mit zwei Ergänzungsformaten von 37,5 und 25 Zentimeter Länge eine einfache Planung auch mit kleingliedrigen Maßketten und abweichenden Wandlängen. Kimmsteine in variablen Höhen komplettieren das System und ermöglichen die Anpassung an beliebige Wandhöhen. Dadurch entsteht eine steingenaue Planung, deren Verlegepläne mit einer speziellen Versetztechnik im „Ein-Mann-Mauern“ wirtschaftlich umgesetzt wird. Um die Elektroinstallationen zu vereinfachen, kam das Bausystem als KS-QUADRO-E-Variante zum Einsatz, bei dem die Steine bereits ab Werk über senkrechte Installationskanäle verfügen.

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