Fassade

In Klinker verpackte Designgeschichte

Mit dem Schaudepot der Architekten Herzog & de Meuron hat das Vitra Design Museums seine Sammlung an Stühlen, Sesseln und Liegen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der 2016 eröffnete Neubau auf dem Vitra Campus in Weil reiht sich in das Ensemble hochkarätiger zeitgenössischer Architektur durch Zurückhaltung ein. Der fensterlose Backsteinbau ähnelt einer Skulptur aus zwölf gestapelten Giebelhäusern. Wirkt es von weitem noch wie ein gewöhnliches Gebäude mit Satteldach, ist man beim Näherkommen umso überraschter. Die leuchtend roten Fassaden bestehen aus handgebrochenen Klinkern, die mit der unregelmäßigen Seite nach außen vermauert wurden. Die Architekten legten hier größten Wert auf die Details: Das Bruchbild sollte keinesfalls glatte unnatürliche Oberflächen aufweisen, aber auch nicht unkontrolliert rau sein. Zusammen mit dem Hersteller Gima wurde ein vorgekerbter Klinker mit einer minimalen Sollbruchstelle entwickelt. Abmessungen und Position der Lochung wurden von den Architekten vorgegeben. Ebenso beim Eckstein, der an Kopf- und Läuferseite abgespalten wurde, um das entsprechende Aussehen über Eck zu erhalten. Während an der Fassade eine gewisse Ungenauigkeit durch die bruchrauen Oberflächen gewünscht war, zeichnen sich die Konturen des dem Schaudepot vorgelagerten, öffentlichen Platzes durch Kantenschärfe sowie Maßgenauigkeit in der Verarbeitung aus. Diese an eine Piazza erinnernde Fläche ist mit speziellen Pflasterklinkern des Herstellers ausgeführt.

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