Modulbau

Wohnungen, Messebau, Gesundheit

Eine hessische Wohnungsbaugesellschaft hat für Flüchtlingsunterkünfte in Modulbauweise Grundrissvarianten entwickelt, die später auch an andere Nutzer vermietet werden können.

Die Gesellschaft für Wohnen und Bauen Rüsselsheim mbH – kurz: gewobag – hat innerhalb eines Jahres gemeinsam mit dem Modulbau-Anbieter Alho fünf Sonderwohnbauprojekte fertiggestellt. Die Wohnanlagen dienen vorerst zur Unterbringung von Flüchtlingen und sollen später als Sozialwohnungen vermietet werden können. Für diesen Zweck hat Alho zusammen mit auf den Geschosswohnungsbau spezialisierten Architekten exemplarische Grundrisse für Wohnungstypen entwickelt – von der Mikro-Wohnung bis hin zur 4-Zimmer-Familienwohnung. Alle Grundrisse basieren auf einem wirtschaftlichen Modulraster, sind flächenoptimiert konzipiert und lassen sich an die jeweils spezifischen Wohnungsgrößen des öffentlich geförderten Wohnungsbaus anpassen. Planer können nun je nach Bedarf die unterschiedlichen Wohnungstypen zu Gebäuden kombinieren.

So sind bei den gewobag-Projekten „Am Kirchpfad“ und „Am Weinfass“ in übersichtliche Einheiten gegliederte zweigeschossige Wohnriegel mit insgesamt elf Wohnungen unterschiedlicher Größe und einem gemeinschaftlich genutzten Bereich am Kopfende entstanden. Die Anlagen im „Waldweg“ und „Im Hasengrund“ sind vom Grundriss her ähnlich organisiert, hier verteilen sich auf drei Etagen insgesamt 17 Wohnungen. Das Erdgeschoss im Kopfbau wird gemeinschaftlich genutzt: Ein großer, über eine Faltwand teilbarer Multifunktionsraum bietet Platz für unterschiedliche Aktionen und Bewohnerfeste. Ein weiterer Raum kann – solange das Gebäude für die Unterbringung von Asylbewerbern dient – von Sozialarbeitern als Büro und Sprechzimmer genutzt werden. Hauswirtschaftsraum, Technikraum und der Hausmeisterbereich sind direkt von außen erschlossen. Im Gebäude „Am Sommerdamm“ werden die Wohnungen in den beiden Obergeschossen über Laubengänge erschlossen. Diese Erschließungsart bot sich hier vor allem aufgrund der Größe und Form des Grundstücks sowie der gewünschten Grundrissplanung an.

Mit Raummodulen entstehen hochwertige, dem Bedarf angepasste Wohngebäude mit optimalen bauphysikalischen Eigenschaften. Durch den zweischaligen Wand- und Deckenaufbau der Alho-Modulbauweise erreichen laut Hersteller die Geschossdecken und Zwischenwände einen besseren Schallschutz als in der DIN 4109 gefordert. Ähnliches gilt für den Wärmeschutz in Bezug auf die EnEV 2016.

Die Messecontainer bieten viel gestalterischen Spielraum, wie diese Beispiele zeigen.

Die Container von Ela werden kontinuierlich weiterentwickelt, und das seit nunmehr über 40 Jahren. Trotz ihrer standardisierten Maße bleibt die Bauweise flexibel und lässt sich auftragsbezogen individualisieren. Seit Neuestem werden in Zusammenarbeit mit Kunden, Architekten und Messebauern auch Lösungen für die Produktshow von Unternehmen in Hallen oder im Freien entworfen. Ein aktuelles Beispiel ist der Messepavillon der Firma Wiedemann enviro tec. Der Hersteller für Kanalreinigungsfahrzeuge präsentierte sich auf der Messe für Umwelttechnologie IFAT in München mit einer Lösung aus sechs Raummodulen. Die zum Teil zweistöckige Anlage bot eine Fläche von 108 Quadratmetern und zusätzlich eine 80 Quadratmeter große Dach­terrasse, von der aus Besucher einen Überblick über das weitläufige Gelände ­gewinnen konnten. Durch die beiden komplett verglasten Längsseiten konnten Interessenten zudem einen Blick von außen ins Innere des Standes werfen. Die geräumige Nutzfläche bot viel Raum für die Einrichtung mit Sitzecken, einer Theke sowie Aufsteller für die Präsentation. Zum Ausstattungspaket gehörten zudem eine Klima­anlage, ein extrabreiter Treppenaufgang zur Dachterrasse und eine doppelflügelige Glastür. Die Vielseitigkeit der Messecontainer zeigt auch die Spezialanfertigung für das Unternehmen Solarlux. Das Besondere daran ist, dass die Module ohne Front- und Seitenwände geliefert und erst von Solarlux mit deren Glasfaltwänden geschlossen wurden. Mit einer Länge von neun Metern und einer Extrabreite von drei Metern ist auch reichlich Platz für die Ausstellung ­vorhanden. Durch die Ausstattung mit Laubfanggittern und Fallrohren zur Regenentwässerung ist das Modul auch im Freien einsatztauglich. www.container.de

Der Hybrid-OP in Modulbauweise erfüllt den hohen Anspruch modernster Hightech-Medizin.

Die innovativste Entwicklung der auf medizinische Gebäude in Modulbauweise spezialisierten Cadolto Fertiggebäude GmbH & Co. KG ist der Hybrid-OP. In den in Kooperation mit Siemens Healthcare, Maquet, Trumpf und Philips entwickelten Modulen wurde die Chirurgie mit der bildgebenden OP-Technik zusammengeführt. Kliniken, die diese Methode einführen wollen, sahen sich bisher vor schwierige bauliche und planerische Probleme gestellt, denn mit dem Einbau neuer Geräte ist es nicht getan. Die sehr präzisen Eingriffe erfordern eine hervorragende und detailgetreue Bildqualität, da der Chirurg sich ausschließlich über den Bildschirm orientieren kann. Demzufolge sind die Geräte entsprechend groß und bringen hohe Lasten mit sich. Das bedeutet, dass der Raumbedarf deutlich steigt. Klinikbetreiber erwartet dann meist eine langwierige Projektplanung, für die interdisziplinäre Teams zusammengestellt werden müssen. Mit dem Hybrid-OP verkürzt sich dieser Prozess erheblich. Bereits im Werk werden auf Grundlage der jeweiligen baulichen Gegebenheiten die technische Vorrüstung und die bauliche Ausstattung in Modulbauweise komplettiert. Der hohe Vorfertigungsgrad von bis zu 95 Prozent ermöglicht eine Bauzeit von lediglich bis zu fünf Monaten, ab Bestellung einschließlich Planung.

Während traditionelle Operationssäle zwischen 36 und 56 Quadratmeter groß sind, erfordert der Hybrid-OP Flächen von mindestens 72 bis 90 Quadratmetern. Damit entstehen Räume von neun mal zehn Metern mit entsprechend großen Spannweiten, die sich in die baulichen Raster bestehender Kliniken schwer integrieren lassen. Gleichzeitig verlangen die bildgebenden Geräte Tragkonstruktionen mit höchster Präzision und Steifigkeit bei erheblichen dynamischen Lasten. Cadolto hat deshalb zusammen mit den führenden Medizintechnikherstellern für den Boden sowie für die Decken Konstruktionen entwickelt, die auch bei Spannweiten bis zu zehn Metern diese Anforderungen erfüllen und so die einwandfreie Funktion sicherstellen. Die Gestaltung der Grundrisse bleibt flexibel, sodass die Ausstattung des Operationssaals zukünftigen Medizintechniken angepasst werden kann. Ein detaillierteres Bild dieses speziellen Modulsystems bietet der voll ausgestattete Hybrid-OP-Showroom auf dem Firmengelände des Unternehmens. www.cadolto.com