Technik: Produkte

Neues für draußen

Kies- und Splittwege statt Asphalt und veredelte Laubhölzer statt Tropenholz

Attraktiv und dauerhaft
Mit Holz bekleidete Fassaden können architektonisch reizvoll und nachhaltig sein. Allerdings erfordern besonders stark der Witterung ausgesetzte Bereiche dauerhaftes und dimensionsstabiles Material. Einheimische Holzarten stoßen hier schnell an ihre Grenzen. Als Alternative bieten sich modifizierte Hölzer an (siehe Seite 48), wie die von Kebony. Das norwegische Unternehmen behandelt nordische Kiefer und nordamerikanische Radiata Pine mit einem Verfahren, bei dem das Holz mit Furfuryl-Alkohol getränkt wird, der sich unter Wärmeein­wirkung mit der Zellwand vernetzt. Infolge der Veredelung quillt und schwindet es kaum noch. Aufgrund dieser modifizierten Eigenschaften ist der Werkstoff für die Verwendung an Fassaden prädestiniert, denn er bleibt maßhaltig und formstabil – und im Lauf der Zeit bildet sich auf der Oberfläche zudem eine silbern glänzende Patina. Wie der Hersteller angibt, ist das Verfahren komplett nachhaltig, da der Furfuryl-­Alkohol bei der Zuckerverarbeitung als Reststoff anfällt.
www.kebony.de

Ohne splittern und verwittern
Mydeck hat zum Start in die Freiluft-Saison mit „Pure Wilde“ eine neue Kollektion seiner WPC-Terrassendielen auf den Markt gebracht. Statt der sonst üblichen 13,8 Zentimeter sind die Pure-Wilde-Dielen 18 Zentimeter breit. Der Hersteller folgt damit dem Trend zu einem optisch kompakter wirkenden Flächenbild. Neu ist auch der Farbton „Macao Plain“, der aufgrund der innovativen Farbtechnologie eine natürlich changierende dunkelbraune Oberfläche erzeugt. Die Dielen bestehen aus dem Holzmehl von Kiefern und Douglasien, einem Reststoff der Holzindustrie, sowie beigemischtem hochwertigem Polyethylen. Der damit entstehende Werkstoff ist formstabil und gegen Witterungseinflüsse, Schädlings- und Pilzbefall nahezu resistent. Die Dielen müssen nicht imprägniert und geschliffen werden. Zur laufenden Unterhaltspflege genügt es, Verunreinigungen oder Ablagerungen gelegentlich mit dem Hochdruckreiniger zu entfernen. Da das Material zudem rutschfest und splitterfrei ist, eignet es sich besonders für hochfrequentierte Bereiche wie Restaurant-Terrassen oder Poolumrandungen in Schwimmbädern und Spa-Anlagen.
www.mydeck.de

Alte Wege neu gebaut
Die wassergebundene Wegedecke – auch als Splitt- oder Kiesweg bekannt – gehört zu den ältesten Bauweisen der Wegebaukunst. Durch die individuelle Formbarkeit sowie die verwendbaren unterschiedlichen Materialien, Strukturen und Farben lässt sich damit eine große Bandbreite gestalterischer Effekte erzielen. Außerdem ist der Belag angenehm zu begehen, denn er ist relativ weich und wasserdurchlässig. Bei starken Regenfällen wäscht sich die Oberfläche allerdings gelegentlich aus und im Lauf der Zeit können auch Gräser darauf wachsen. Deshalb griff man lieber auf Asphalt, Beton und Pflaster zurück und die historische Bauart geriet zunehmend ins Hintertreffen, obwohl sie kostengünstiger und umweltfreundlicher ist. Weil eine nicht fachgerechte Ausführung aber auch Probleme mit sich bringen kann, sind hier Spezialisten gefragt, die ihr Handwerk beherrschen. So tritt auch die Tegra GmbH aus Bielefeld Vorbehalten entgegen, die bei schlecht ausgeführten Wegen auf Material- oder Aufbaufehlern basierten. Das Unternehmen liefert ein FLL-konformes Qualitätsprodukt – allein 100.000 Quadratmeter wurden davon zwischen 2004 und 2015 im Großen Garten in Dresden verlegt. Der steigende Grundwasserspiegel des Carolasees und Hochwasserschäden der Jahre 2002 und 2013 erforderten hier weitreichende Arbeiten. Sie wurden auf Basis einer umfassenden Wegekonzeption realisiert, bei der die Staatsbetriebe Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) und Sächsische Schlösser, Burgen und Gärten sowie die Dresdner Garten- und Landschaftsarchitektin Gudrun Irrgang eng zusammenarbeiteten. In Anlehnung an die ursprünglichen Zustände wurde hier unter anderem die wassergebundene Wegedecke mit anderen Belagsarten kombiniert. Den oberen Abschluss bildet die wasserdurchlässige Naturstein-Deckschicht „Plazadur“ von Tegra, deren breites Farbspektrum an verfügbaren Natursteinkörnungen dem denkmalpflegerischen Anspruch gerecht wurde. So wurde auch mit den abgestuften Nuancen „grau-beige-gelb“ ein Farbton gefunden, der der historischen Optik sehr nahekommt.
www.tegra.de