Fenster

Nachhaltige PVC-Profile

Rehau Window Solutions setzt bereits bei etwa 60 Prozent der produzierten Kunststoff-Profilsysteme PVC-Rezyklate mit einem Anteil von bis zu 80 Prozent ein. Jetzt führt das Unternehmen bei seinem Premium-Profilsystem „Artevo Terra“ bio-attribuiertes PVC als weiteren nachhaltigen Werkstoff ein. Bio-attribuiertes PVC wird zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Es verursacht bei seiner Herstellung etwa 90 Prozent, rezykliertes PVC circa 88 Prozent weniger CO2-Emissionen als Frisch-PVC. Das verwendete ­Rezyklat kommt aus dem unternehmenseigenen Werkstoff-Kreislauf und wird nach der ­Nutzungsphase dorthin zurückgeführt. Bei Artevo Terra werden das bio-attribuierte PVC in der Deckschicht der Fensterprofile und das PVC-Rezyklat im Profilkern verwendet. Stahlarmierungen sind bis zu einer Flügelhöhe von 2,4 Metern nicht nötig, was den CO2-Fußabdruck weiter reduziert.

Fenster

PVC aus neuen Rohstoffen

Schüco hat sein modular aufgebautes Angebot „Carbon Control“ erweitert. Neu sind mehr Rezyklat in den Kunststoff-Profilen, ein PVC aus nachwachsenden Rohstoffen sowie ein PVC-GWP-Assistant. Standardmäßig werden bereits rund 36 Prozent der produzierten Kunststoff-Profile mit Recyclingmaterial hergestellt, wobei der Anteil je nach Profilgeometrie zwischen 25 und 75 Prozent variiert. Aktuell sind diese Materialoptionen für die „LivIng“-Serie verfügbar und werden schrittweise auf andere Systeme ausgeweitet. Eingeführt wurden zudem Kunststoff-Profile mit bio-attribuiertem PVC aus Tallöl, das als Nebenprodukt in der Papierherstellung anfällt und das Erdöl bei der PVC-Herstellung ersetzt. Tallöl ist ein nachwachsender Rohstoff aus Kiefern. Mit dem PVC-GWP-Assistant kann ermittelt werden, wie die verschiedenen Kunststoff-Materialoptionen den GWP-Wert verändern. Schon jetzt werden je nach Material GWP-Werte zwischen 0,76 und 2,30 Kilogramm CO2 pro Tonne PVC-Material erreicht, die sich mit neuen Angeboten weiter verbessern.

Dämmung

Biomasse für ­PU-Dämmstoffe

Bauder setzt für seinen biomassebilanzierten PU-Dämmstoff „ECO“ künftig 80 Prozent Biomasse im Herstellungsprozess (nach dem Massenbilanzansatz) ein. Der Anteil fossiler Rohstoffe reduziert sich damit auf nur noch 20 Prozent. Auch recycelte Reste, die bei der Formgebung der Dämmstoffplatten entstehen, werden dem Produktionskreislauf wieder zugeführt. Bei „ECO S“ (Steildach) und „ECO F“ (Flachdach) wird zudem eine beidseitig atmungsaktive Deckschicht aus Kalk von Muschelschalen (Abfall der Lebensmittelindustrie) in Verbindung mit einem Glasvlies verwendet. Darüber hinaus besteht bei ECO S die oberseitige Kaschierlage aus sortenreinem Polypropylen, das sich am Ende der Nutzung einfach recyceln lässt. Die ECO-Dämmstoffe (WLS 024) enthalten keine raumluftbelastenden Stoffe wie Formaldehyd, Bindemittel oder sonstige Zusatzstoffe und erfüllen die Vorgaben des AgBB (Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten).

Teppichboden

Bodenbelag mit Recyclinggarn

Mit der Kollektion „Reval“ bietet Fabromont jetzt seinen textilen Bodenbelag der Marke Kugelgarn in einer nachhaltigen Variante mit Recyclingmaterial an. Die Nutzschicht besteht zu 100 Prozent aus Econyl-Garn; für den Rücken des Belags wird recyceltes Polyester eingesetzt. Bei Econyl handelt es sich um regeneriertes Nylon, das vollständig aus Polyamidabfällen hergestellt wird. Laut Hersteller kann Econyl unendlich oft bei gleichbleibender Qualität recycelt werden, da es sich immer wieder neu in die einzelnen Bausteine zerlegen lässt. Bei der Entwicklung von Reval bestand die wichtigste Anforderung darin, dass das Herstellungsverfahren des Kugelgarnbelags eins zu eins auf das neue Material Econyl bei gleicher Belagsqualität übertragen werden konnte. Reval ist in acht Farben erhältlich, die natürliche Braun-, Beige und Grautöne abdecken. Die Kollektion ist sowohl als Bahnenware als auch in verschiedenen Formaten, zum Beispiel 50 mal 50 Zentimeter, als Modul verfügbar.

Fassade und Dach

Recyceltes Polycarbonat

Rodeca hat mit „SaveEnergy“ eine Produktlinie vorgestellt, die aus recyceltem Polycarbonat besteht. Die Paneele weisen nahezu die gleichen technischen Eigenschaften auf wie ein Neuprodukt. Zum Beispiel ist das Material 200-mal schlagzäher als Glas, bleibt aber dennoch lichtdurchlässig. Der hohe Belastungswiderstand und die Temperaturbeständigkeit prädestinieren den Werkstoff für den Einsatz an Fassaden und auf Dächern, wobei die statischen Belastungen aufgrund des geringen Gewichts niedrig bleiben. Alte Fassaden- und Dachelemente können als formbares Granulat zurückgewonnen werden, was für die Produktion neuer Paneele wiederverwendet wird. Möglich ist das, da die Paneele lediglich aus einem einzigen Material bestehen. Auch Verschnitte und Produktionsreste lassen sich nahtlos in den Prozess einbinden. Wesentliche Unterschiede zum Neuprodukt bestehen lediglich in der eingeschränkten Farbauswahl sowie in einer dadurch eventuell abgeschwächten Transluzenz.

Vinyl

Recycelte Wandbekleidung

Vescom ist es erstmalig gelungen, Abfallstoffe aus der eigenen Produktion zu hochwertiger und nachhaltiger Vinyl-Wandbekleidung zu verarbeiten. Für die Produktion werden außerdem nur Druckfarben auf Wasserbasis und phtalatfreie Vinylfolien verwendet sowie der Energie- und Wasserverbrauch minimiert. Verfügbar sind derzeit drei Dessins. „Moon“, das zu 13 Prozent aus ­recycelten Produktionsabfällen besteht, besitzt eine unregelmäßige, seidenmatte Oberfläche, deren Farben wie warmer Sandstein, kalkhaltiger Ton oder kühler Schiefer anmuten. „Dunas“ verfügt ebenfalls über einen 13-prozentigen Anteil an Recyclingmaterial und wird in 14 sanften Farben mit einer gemaserten Oberfläche angeboten. Bei „Fibras“ liegt der Recyclinganteil bei 20 Prozent. Die wie gepresst ­wirkende 3D-Optik soll auf die Verwendung des geschredderten Materials hinweisen, ebenso wie die multicolore Farbgebung.

Recycling-Kunststoff

Strahler aus Fischer­netzen

Brumberg Leuchten hat nach eigenen Angaben das erste LED-Einbauleuchtengehäuse auf den Markt gebracht, dessen Kunststoffanteil zu 100 Prozent aus ­„Recycled Ocean Plastic“ besteht. Das ist ein wiederverwendbarer und hochwertiger Kunststoff, der aus Fischernetzen gewonnen wird, die weltweit an Küsten angeschwemmt, eingesammelt und ­anschließend weiterverarbeitet werden. Um die Materialherkunft sicherzustellen, hat sich das Unternehmen für RCS (Recycled Claim Standard) entschieden – einen Standard zur Rückverfolgbarkeit recycelter Rohstoffe innerhalb einer Lieferkette. Das Einbauleuchtengehäuse trägt den Namen „LOOP. Light Of Ocean Plastic“. Hierbei bestehen sowohl das ­Gehäuse als auch der Konverter der LED-Deckeneinbauleuchte aus Ocean Plastic. Um ein durchgehend zirkuläres Produkt zu s­chaffen, sind auch die elektronischen Bauteile zu 100 Prozent wiederverwertbar. Die Komponenten können einfach ausgetauscht, ­gewartet, repariert oder für neue Produkte weiterverwendet ­werden. Info: brumberg.com

Polycarbonat

Cradle-to-Cradle-Schalter

Bei der neuen Schalterserie „Busch-art linear“ hat Busch-Jaeger den Fokus auf Nachhaltigkeit gesetzt. Konkret wird hier rohölbasiertes Polycarbonat durch recyceltes Polycarbonat ersetzt. Der Anteil der Kunststoffrezyklate beträgt bei dem schwarzen Schalter 98 Prozent, bei dem weißen sind es 92 Prozent. Insgesamt folgt der Hersteller dem Cradle-to-Cradle-Prinzip, wobei Busch-art linear aktuell Bronze erreicht. Geplant ist eine Zertifizierung in Gold. Die Serie umfasst die gesamte Produktlinie: mechanische und elek-tronische Schalter, intelligente KNX-Technologie sowie das System für die smarte Haussteuerung Busch-free@home. Das Design prägen klare Konturen und schlichte Oberflächen, die mit nahezu jedem Ambiente harmonieren. Neben den Klassikern in Schwarz und Weiß sind auch Variationen mit Materialien wie Glas oder Metall und Modelle mit Farbakzenten verfügbar. Geplant ist zudem eine Erweiterung des Angebots mit Dekorrahmen. Info: busch-jaeger.de

Teppichboden

Mehrmals recycelbar

Nach langer Entwicklungsarbeit ist es Object Carpet gemeinsam mit dem niederländischen Unternehmen Niaga gelungen, einen mehrfach recycelbaren Teppichboden herzustellen. Herkömmliche Teppichbeläge setzen sich aus bis zu 30 verschiedenen Materialien zusammen, die überwiegend irreversibel miteinander verbunden sind. Der neue „Mono Carpet Neoo“ besteht dagegen aus 100 Prozent Polyester und einem innovativen Polyester-Klebstoff. Mithilfe einer speziellen Technologie (Hotmelt-Verfahren) wird das Ober- mit dem Trägermaterial durch Auftragen des Klebstoffs verbunden. Nach der Nutzung wird der Teppich eingeschmolzen und extrudiert, um daraus neue Fasern herzustellen. Mono Carpet Neoo weist mindestens die gleiche Qualität wie das Ausgangsprodukt auf. Die Garne sind mit der umweltschonenden „Solution-Dyed“-Methode gefärbt. Dabei werden die Farbstoffe den Fasern hinzugefügt, während diese noch flüssig sind. Der als Fliesen- und Bahnenware erhältliche Teppichboden ist ein hochleistungsfähiges Gewebe, das nicht ausbleicht und keine Flecken hinterlässt.

object-carpet.com

Recycling

CO2-reduzierter Kalksandstein

Die Rodgauer Baustoffwerke stellen mit „Unika ecobluu“ die nächste Generation von Kalksandsteinen vor. Ecobluu steht für eine neue Technologie, mit der die CO2-Emissionen je Tonne Kalksandstein um bis zu 40 Prozent reduziert werden. Das erforderte, den Prozess der Herstellung einschließlich der Rohstoffe grundlegend zu analysieren, um Einsparmöglichkeiten zu identifizieren. Rund 80 Prozent des CO2-Fußabdrucks birgt allein das Bindemittel Kalk, das jetzt zum Teil durch speziell aufbereitete Rezyklate aus produktionsbedingt anfallenden Materialresten ersetzt wird. Weitere Stellschrauben sind die Verwendung noch hochwertigerer Zuschlagstoffe und Änderungen beim Energiemanagement. Die Ecobluu-Technologie führt die optimierten Rezepturen im entsprechend angepassten Produktionsprozess so zusammen, dass Kalksandsteine in der gewohnten Qualität hergestellt werden können. Unika plant, die Ecobluu-Technologie an allen Werkstandorten einzuführen. Regional sind bereits Ecobluu-Planelemente verfügbar.

unika-kalksandstein.de

Badezimmer

Aus recyceltem Material

Hansgrohe setzt bei seiner neuen „Pulsify Planet Edition“ ganz auf Ressourcenschonung und bezieht dabei alle Bereiche des Produktlebenszyklus mit ein. Überall dort, wo kein Wasser durchfließt, wird Kunststoffrezyklat eingesetzt. Das Produktsortiment umfasst derzeit die Accessoire-Kollektion „WallStoris Planet Edition“ sowie eine Handbrause mit Brauseschlauch. Hansgrohe hat den Prozess der Rohstoffgewinnung für die Herstellung des Rezyklats im Unternehmen selbst entwickelt. Gewonnen wird der Rohstoff aus Altprodukten und Ausschussware von ABS-Kunststoff (AcrylnitrilButadien-Styrol-Copolymer), der zerkleinert, gereinigt und zu Granulat verarbeitet wird. Der Rezyklatkunststoff selbst bietet eine elegante, sandfarbene Optik. Die Handbrause ist somit komplett chromfrei gefertigt. Die Garne für die textile Oberfläche des Schlauchs wurden aus recycelten PET-Flaschen gewonnen. Alle eingesetzten Rohstoffe sind wiederum recycelbar. Weitere Produkte sollen folgen.

hansgrohe.de