Bausystem
Hybride Modulbauweise aus Stahl und Holz
Das für seine Stahlmodulbauweise bekannte Unternehmen Alho bietet jetzt eine hybride Alternative an, die die Nachhaltigkeitsaspekte des Baustoffs Holz mit den technischen Vorteilen des Stahls verbindet. Bei der neuen Hybridbauweise wird die tragende Stahlrahmenkonstruktion mit Decken und Außenwänden aus Holz kombiniert. Derart errichtete Gebäude erreichen ein Holzvolumen von rund 70 Prozent. Das Holz stammt ausschließlich aus FSC- oder PEFC-zertifiziertem Anbau. Bei der Hybridbauweise handelt es sich um ein standardisiertes Bausystem mit klar definiertem Rastermaß, das eine hohe Flexibilität in der Nutzung impliziert.
Durch die nicht tragenden Wände sowie die Vielzahl an Modulabmessungen, verbunden mit unterschiedlichen Bauformen, wie Riegel, U-, oder L-Form, ist nahezu jede Grundrissgestaltung gegeben. Die schlanken zweischaligen Zwischendecken mit Installationshohlraum ermöglichen es zudem, hohe und luftige Innenräume bei geringen Geschosshöhen zu schaffen. Je nach Bauaufgabe kann das System mit anderen Bauweisen kombiniert werden. Der Brandschutz ist mit Schutzziel F30 bis F60 nachgewiesen, die Barrierefreiheit nach DIN 18040 lässt sich ebenfalls problemlos erreichen. Die Hybridbauweise eignet sich für den Bau von Bürogebäuden, Bildungsbauten und Wohnhäusern bis zur Gebäudeklasse 4.
Für eine individuelle Fassadengestaltung steht eine Bandbreite an Materialien zur Verfügung, zum Beispiel Putz auf WDVS, Vorsatzmauerwerk oder vorgehängte, hinterlüftete Elemente aus Metall, HPL, Faserzement oder Keramik. Der ökologische Gedanke kann durch eine Holzfassade oder Fassadenbegrünung betont werden. Das Dach kann als Gründach – auch mit integrierter Photovoltaik oder Solarthermie – ausgeführt werden. Aus den optimierten Produktionsabläufen und der Standardisierung der Bauweise ergibt sich zudem eine höhere Ressourceneffizienz, die letztlich auch zu einer Reduzierung der Baukosten führen soll.
Info: alho.com
Modulbau
Clusterschule in Schönefeld
Im gesamten Bundesgebiet entsteht derzeit eine Reihe von Schulneubauten, die Alho zusammen mit auf Bildungsbauten spezialisierten Architekten realisiert. Für den Erweiterungsbau der Astrid-Lindgren-Grundschule auf dem Schulgelände in der Schönefelder Hans-Grade-Allee arbeitete das Modulbauunternehmen mit nak-Architekten zusammen. Nach der Entwurfs- und Genehmigungsplanung durch die Architekten konnte der Entwurf im Zuge der Ausführungsplanung problemlos an das modulare Raumsystem angepasst werden. Architekt Tiemo Klumpp, Partner bei nak-Architekten, erklärt: „Die geforderten zehn Klassenzimmer haben wir in fünf Cluster aufgeteilt, die als eigene Nutzungseinheiten jeweils am Kopfende des Riegels positioniert sind. Ein Cluster besteht aus zwei Klassenräumen, einem Differenzierungs- beziehungsweise Gruppenraum und dem zentralen Forum, in dem sich die Schülerinnen und Schüler klassenübergreifend treffen und Sonderformen des Unterrichts auch außerhalb des Klassenzimmers stattfinden können.“ Um die Grundrissflächen an den Gebäudestirnseiten jeweils für Cluster nutzen zu können, haben die Architekten eine „Schachteltreppe“ in der Gebäudemitte platziert: Mit zwei entgegengesetzten Läufen und einer Trennwand dazwischen bietet sie zwei unabhängige Fluchtwege in nur einem Treppenhaus. Ein Aufzug sorgt zusätzlich für die barrierefreie Erschließung aller Etagen.
Das Erdgeschoss weicht an einer Stirnseite unter die beiden Obergeschosse zurück und schafft dort eine rund 240 Quadratmeter große überdachte Pausenfläche mit dem Haupteingang. Konstruktiv wurde der aufgeständerte Bereich mit einem Stahlbeton-Tisch gelöst. Er ist dem Eingangsbereich vorgelagert und trägt an dieser Stelle die Last der Raummodule der Geschosse darüber.
Das Foyer mit zwei angrenzenden Mappen-Räumen zum Deponieren der Schulranzen wurde mit einer hochwertigen Pfosten-Riegel-Fassade aus Glas und Holz geschlossen. So entsteht eine lichtdurchflutete, freundliche Atmosphäre in der Empfangshalle. Im Zentrum des Hauses sind auf allen Etagen behindertengerechte Sanitäranlagen angeordnet, im Erdgeschoss zusätzlich Technik- und Lagerräume, in den Obergeschossen die Lehrerzimmer mit kleinen Teeküchen. Das Farbkonzept mit unterschiedlichen Rottönen, das schon an der Fassade Akzente setzt, wird in den Innenräumen fortgeführt.
alho.com
Modulbau
Honigwald-Apotheke in Waldbrunn
Nachdem die Honigwald-Apotheke im mittelhessischen Waldbrunn-Fussingen fertiggestellt war, ist kaum noch erkennbar, dass es sich um einen Modulbau handelt. Das ermöglichte in erster Linie die Planung von Kramm Seelbach Groh Architekten + Ingenieure in Elz. Projektleiter Kurt Seelbach nutzte hier den individuellen Spielraum der Bauweise, der sich im Materialmix der Fassade aus Holz, Putz und HPL-Platten inklusive des Eingangsbereichs mit einem gläsernen Vordach widerspiegelt. Holz und Plattenwerkstoffe wurden auch für die Inneneinrichtung verwendet, was eine positive Atmosphäre schafft.
Die Honigwald-Apotheke wurde binnen zwei Monaten von Algeco errichtet. Sie umfasst eine Grundfläche von 157 Quadratmetern und besteht aus fünf Containereinheiten: vier Standardmodulen und einem 3,3 Meter breiten Sondermodul. Auch ein separates Labor ist integriert. Die Stahlrahmenbauweise ist insofern nachhaltig, da die Module mehrfach verwendet werden können und sich der Baustoff am Ende der Nutzungsdauer zu fast 100 Prozent recyceln lässt. Im laufenden Betrieb verringern die hoch wärmegedämmte Gebäudehülle und in diesem Fall eine Luft-Wärme-Pumpe mit einem innovativen VRF-System (Variable Refrigerant Flow) den Energieverbrauch des Gebäudes, sodass die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) problemlos erfüllt werden. Zusätzlich hat der Bauherr noch eine Photovoltaik-Anlage sowie eine Ladestation für Elektroautos installieren lassen. Perspektivisch bleibt das Bauwerk hinsichtlich seiner Größe und der Raumaufteilung variabel. Da die Zwischenwände keine statisch tragende Funktion besitzen, können sie einfach neu positioniert werden. Ebenso können einzelne Module hinzugefügt oder entfernt werden – je nachdem, wie sich der Bedarf in Zukunft entwickelt. Selbst ein kompletter Rückbau oder Standortwechsel des gesamten Gebäudes, um zum Beispiel neue Kundenkreise zu erschließen, ist ohne großen Aufwand möglich.
algeco.de
Containerbau
Workspace in Kitzbühel
Tagsüber im START.N arbeiten, nach Feierabend in die Berge – das ist das Konzept des neues Workspace für Start-ups und Neugründer in Kitzbühel. Auf den Weg gebracht wurde das Projekt vom Verein zur Förderung der Gründerinnen und Gründer gemeinsam mit der Sparkasse der Stadt, dem Zentrum für Regionalentwicklung Regio-Tech und der Wirtschaftskammer mit dem Ziel, Jungunternehmern den bekannten Wintersportort für mobiles Arbeiten näherzubringen. Über zwei Etagen stehen Interessenten dafür in 47 Raummodulen − geplant, erstellt und eingerichtet von ELA Container − 23 Büros, Seminarräume, sanitäre Einrichtungen, eine Küche sowie ein Café zur Verfügung. Ergänzend lädt eine Dachterrasse mit imposantem Ausblick zu entspannenden Pausen und Gesprächen ein. Sowohl für die Außenbereiche als auch für die Innenräume wurden hochwertige Designmöbel verwendet und gezielte Akzente in Holzoptik gesetzt. Abgerundet wird die sich daraus ergebende freundliche Raumatmosphäre durch helle Innenwände und Decken in Kombination mit großen Fensterflächen. Modernste Präsentationstechnik und Highspeed-Internet in allen Büros und Konferenzbereichen sorgen zudem dafür, dass die Kommunikation auch technisch reibungslos funktioniert. Die Arbeitsflächen können langfristig oder auch nur tageweise gemietet werden. Durch eine von ELA selbst gefertigte Rollstuhlrampe nach Tiroler Bauvorschriften können auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen das START.N nutzen.
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Modulbau
Büroneubau in Aachen
Mit dem Bürokomplex „Werkquartier am Guten Freund“ in Aachen beendete die Landmarken AG die Umwandlung einer Militärbrache hin zur zivilen Nutzung. Insgesamt entstand auf dem Areal ein heterogenes Angebot, bestehend aus Wohnungen, Einrichtungen zur Betreuung von Kindern und Senioren, Geschäften und Bürobauten. Anders als bei den bisher massiv errichteten Gebäuden, entschied sich der Bauherr aus Zeitgründen diesmal für die Modulbauweise – realisiert von Alho.
Das „Werkquartier am Guten Freund“ ist ein vom Aachener Büro pbs architekten entworfener Bürokomplex, der aus zwei fünfgeschossigen Bauteilen besteht. Unter der Leitung des Architekten Olaf Peters wurde der in diesem Fall bereits vorhandene Gebäudeentwurf dem Modulbauraster von Alho angepasst und die 220 Stahlmodule wurden im Werk vorproduziert. Grundrissbedingt mussten davon 30 Module abweichend vom Standardraster trapezförmig zulaufend konstruiert werden. Diese wurden unter anderem im Bereich der nördlichen Gebäudespitze im vierten Obergeschoss eingesetzt. Dort entstand ein 113 Quadratmeter großer stützenfreier Saal. Nahezu stützenfrei wurde aufgrund der gewünschten großzügigen Raumwirkung zudem das rund 100 Quadratmeter große Foyer im Erdgeschoss realisiert. Bei derartigen Lösungen wird neben der kürzeren Bauzeit noch ein weiterer Vorteil der Modulbauweise deutlich. „Die Produktion im Werk minimiert Fehler und ermöglicht eine gesteigerte Ausführungsqualität“, stellt Olaf Peters fest.
Dass die Modulbauweise beim äußeren Erscheinungsbild einem konventionell errichteten Gebäude ebenbürtig ist, zeigt die großflächige Pfosten-Riegel-Glasfassade. Horizontale Struktur verleihen ihr Fensterbänder im Wechsel mit keramischen Klinkerriemchen. Die Klinkerriemchen wurden im wilden Verband im Floating-Buttering-Verfahren verlegt.
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Modulbau
Kindertagesstätte in Spalt
Im mittelfränkischen Spalt musste die Nachfrage nach Kita-Plätzen bei maximaler Kostensicherheit so schnell wie möglich gedeckt werden. Deshalb fiel die Entscheidung zugunsten der Modulbauweise. „Dank der standardisierten Prinzipien konnten wir den Bauprozess erheblich beschleunigen, Gebäudekosten exakt im Voraus kalkulieren und Ressourcen schonen“, resümiert die Architektin Carmen Bräutigam. Da sich die Kita gleichzeitig in die historische Altstadt einfügen, flexibel erweiterbar und nachhaltig sein sollte, konzipierte das mit der Planung beauftragte Büro Bräutigam Architektur + Energie GmbH aus Roth ein für die serielle Fertigung außergewöhnliches Gebäude mit runden Ecken und Bullaugen in der Holzfassade. Modulare Rastermaße schränken demnach die gestalterische Freiheit keinesfalls ein. Die runden Ecken waren das Ergebnis einer integrativen Planung sowie von Detailabstimmungen zwischen der Architektin, dem Modulbauunternehmen Algeco sowie einer lokalen Zimmerei und Spenglerei, die für die Ausführung zuständig waren. Das macht zugleich deutlich, wie sich Handwerk und Vorfertigung optimal ergänzen.
Um die Ressource „Grundstück in der Innenstadt“ bestmöglich zu nutzen, wurde in die Planung bereits eine mögliche Aufstockung der Kita miteinbezogen. So kann die Stadt schnell reagieren, wenn der Bedarf es erfordert. Darüber hinaus bietet die modulare Stahlrahmenbauweise den Vorteil, dass der Grundriss flexibel veränderbar ist. Die Wände besitzen keine tragende Funktion und lassen sich daher innerhalb des modularen Rasters frei platzieren. Die 300 Quadratmeter große Kita beherbergt zudem ein 150 Quadratmeter großes Lager für Outdoor-Spielsachen. Die insgesamt 25 Module hat Algeco innerhalb nur eines Tages aufgestellt.
www.algeco.de
Vorfertigung
Modular planen und gestalten
Modulgebäude unterscheiden sich optisch und funktional kaum noch von herkömmlich errichteten Bauwerken, sofern die Möglichkeiten der Bauweise ausgeschöpft werden. Durch integrale, BIM-gestützte Planung und standardisierte Prozesse in der industriellen Vorfertigung entstehen beispielsweise bei Alho äußerst individuelle Gebäude. Dabei sichern zertifizierte Abläufe und stetige Kontrollen eine hohe Qualität. Ein wichtiges Kriterium ist hierbei unter anderem die präzise Maßhaltigkeit. Beim Modulbau wird in Millimetern, nicht in Zentimetern geplant. Daraus ergibt sich eine zehnfach kleinere Toleranzgröße im Vergleich zu einem massiven Rohbau, gibt das Unternehmen an.
Auf Basis der Bauwerksdatenmodellierung können alle Gewerke präzise vorgefertigt werden, was weniger Fehler bei hoher Wirtschaftlichkeit bedeutet. Das gilt auch für die Fassade. Alho ermöglicht bei deren Gestaltung grundsätzlich alle Varianten, die auch konventionelle Bauweisen bieten: Putz auf Wärmedämmverbund-Systemen, Vorsatzmauerwerk oder vorgehängte, hinterlüftete Bekleidungen aus Holz, Metall, HPL-Platten, Faserzement oder Keramik. Kombinationen sind ebenfalls möglich. Vorhangfassaden aus Glas können in Pfosten-Riegel-Bauweise, als Elementfassade oder als Doppelfassade mit transparenten oder opaken Füllungen, fest verglast oder mit öffenbaren Fensterflügeln hergestellt werden. Außerdem können die Module versetzt sowie vor- oder zurückspringend angeordnet werden. Dadurch lassen sich frei auskragende Balkone, Erker und Loggien realisieren.
www.alho.de
Modulbau
Containerlösungen für temporäre Gebäude
Die Zeiten sind vorbei, als temporäre Gebäude nur in Notsituationen als vorübergehende Behelfsbauten eingesetzt wurden. Denn bis zur Realisierung des eigentlichen Projekts wollen Bauherren immer weniger auf Komfort verzichten und sich mit schlechter Gebäudequalität zufriedengeben. Mit der individuell gestaltbaren Containerbauweise von Fagsi kann wirtschaftlich und anspruchsvoll auf jede Gebäudeanforderung eingegangen werden.
Zum Beispiel entstanden 2020 auf dem Münchner Lamento-Areal Ateliers für Künstler. Die Räumlichkeiten zeichnen sich unter anderem durch außergewöhnliche Grundrisse, die außen liegenden Zugänge über die Terrassen oder die bodentief verglasten Fensterflächen sowie die zahlreichen Dachterrassen aus, die den Mietern zusätzliche Arbeits- und Erholungsfläche im Freien bieten. Wie man mit Containern als Architektin oder Architekt kreativ planen und bauen kann, zeigte auch Marion Rehberger 2019 in Ketsch, wo sie als Gemeindearchitektin einen Hort für 40 Kinder realisierte. „Die Entwurfsarbeit eines Containergebäudes unterscheidet sich nicht von der eines konventionellen Bauwerks – auch hier muss und kann das Raumprogramm mit all seinen Anforderungen kreativ und hochwertig in einen Grundriss übersetzt werden. Die Unterschiede liegen nur darin, dass man sich innerhalb eines gewissen Rasters bewegen und nahezu alle Planungsentscheidungen bereits sehr früh treffen muss“, sagt die Architektin. So wurden speziell dimensionierte Container hergestellt, um die Raumtiefe der Gruppenräume von etwa neun Metern stützenfrei ausführen zu können.
Am Ende der Nutzungsdauer nimmt der Hersteller die mobilen Räume wieder zurück und stellt sie aufbereitet und runderneuert einem anderen Kunden zur Nutzung auf Zeit zur Verfügung. So wurden für das Interimsgebäude der Schulbibliothek für die Munich International School in Starnberg Container des Fagsi-Messestandes auf der Messe bauma in München wiederverwendet. Der temporäre Bau wird so lange zur Verfügung stehen, bis die Schulturnhalle zum neuen Innovationszentrum mit Bibliothek, flexiblen Klassenräumen und Kleingruppenbereichen umgebaut sein wird.
www.fagsi.com
Mobilität
Sondercontainer am Flughafen
Um den CO2-Ausstoß bei der An- und Abreise zu senken, bietet der Flughafen Dresden eine moderne und sichere Unterstellmöglichkeit für bis zu zwölf Fahrräder und E-Bikes an. Der dafür eingesetzte Container von ELA ist eine Sonderanfertigung, der über dem Unterstand noch eine Aussichtsplattform bietet. Besucher können von hier aus das Flughafen-Vorfeld gut überblicken; auf das Dach gelangen sie über eine rutschfeste Stahlgitter-Treppe. Der Sondercontainer ist rund sechs Meter lang und knapp zweieinhalb Meter breit. Die stabile Stahlrahmenkonstruktion ist an drei Seiten mit robusten, voll verschweißten Trapezblechen bekleidet und zusätzlich gedämmt. Die Aussichtsplattform auf dem Dach ist mit einem umlaufenden Geländer gesichert. Für eine gute Ausleuchtung sorgen LED-Panels im Inneren des Unterstands. Auf Kundenwunsch wurde der Container rot lackiert.
www.container.de
Modulbau
Kindertagesstätte in Viernheim
Die hessische Stadt Viernheim mit ihren rund 34.000 Einwohnern liegt in der wachsenden Metropolregion Rhein-Neckar. Um der Unterversorgung mit Krippen- und Kitaplätzen entgegenzusteuern, entstand an der Lorscher Straße bereits der zweite Kita-Neubau. Wie schon die erste Einrichtung, wurde auch die Zweite in Modulbauweise errichtet. Für die Realisierung kam aufgrund der Anforderungen an Qualität, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit nur ein begrenzter Kreis von Anbietern infrage. „Das Bauvorhaben wurde als beschränkte Ausschreibung mit vorgeschaltetem öffentlichen Teilnahmewettbewerb ausgeschrieben, bei dem sich interessierte Anbieter bewerben konnten“, sagt Yvonne Meyer-Blankenburg, die im Bauverwaltungs- und Liegenschaftsamt der Stadt Viernheim das Projekt verantwortlich leitete. Den Zuschlag erhielt Alho, nicht zuletzt aufgrund der DGNB- Mehrfachzertifizierung in Gold, die das Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit vorzuweisen hat. 44 Das Raumprogramm wurde im Vorfeld von einer Gruppe aus Erziehern, Sozialarbeitern und Mitarbeitern des Jugendamtes mit der Zielsetzung erarbeitet, optimale Verhältnisse für die Kinder und die Erzieher zu schaffen. Das hat das Konzept dahingehend beeinflusst, dass viel Raum für Bewegung in der Verkehrsfläche entstand und die Gruppenräume so groß sind, dass kurzzeitig eine größere Anzahl von Kindern aufgenommen werden kann. So erlaubt der großzügig angelegte Flurbereich einen regen Austausch der Kinder zwischen den Gruppen sowie zahlreiche soziale Interaktionen. Hierfür wurden die fünf etwa 50 Quadratmeter großen Gruppenräume mit den dazugehörenden Nebenräumen und Sanitäranlagen auf einem freien, eingeschossigen Grundriss platziert – jeweils zu Einheiten zusammengefasst und um das zentral liegende Eingangsfoyer und die quer dazu verlaufenden geräumigen Flurbereiche herum angeordnet. Beim Innenausbau waren natürliche, emissionsfreie und haptisch angenehme Materialien wichtig, die dem Kindergartenalltag standhalten. Es wurden unter anderem hochwertige Holzinnentüren und das hygienische, leicht zu reinigende Naturmaterial Linoleum für die Böden verbaut. Mit Blick auf die äußere Gestaltung verleiht die freie Grundrissform mit dem eingerückten Gebäudeeingang und den Höfen vor den Gruppenräumen in Richtung Garten dem Gebäude Kontur und sorgt für Rückzugsbereiche und für kindgerechte Proportionen. Die Fassade passt sich zudem mit der grünen und gelben Bekleidung dem umliegenden Sportgelände an. Doch „die Vorteile der Modulbauweise lagen bei uns in erster Linie in der schnellen Realisierung des Vorhabens und dass durch die Vorfertigung der Module eine große Maßhaltigkeit und Qualität garantiert werden kann“, fasst Yvonne Meyer-Blankenburg zusammen.
www.alho.com
Modulbau
Parkplatzüberbauung in Bremen
Im Sommer letzten Jahres schloss Kleusberg die Erweiterung eines Hochschulgebäudes in Bremen um zwei weitere Seminar- und Nebenräume ab. Damit wurde der zweite Bauabschnitt einer Gesamtbaumaßnahme fertiggestellt, die 2017 mit der Errichtung eines ersten Gebäudes in Modulbauweise für 350 Studierende startete. Um die Kfz-Stellplätze behalten zu können und gleichzeitig Grundstücksfläche zu sparen, wurde der Parkplatz überbaut. Der Entwurf für den Neu- und Erweiterungsbau stammt von der Planungsgruppe Gestering Knipping Schone mit Stammsitz in Bremen.
Prägend für die äußere Erscheinung des älteren Baukörpers ist eine an den Längsseiten durchlaufende Pfosten-Riegel-Fassade. Schmale Brüstungs- und Attikabänder betonen die horizontale Ausrichtung. Um diese Optik auch an der räumlichen Erweiterung beibehalten zu können, erfolgte in Teilbereichen zunächst der Rückbau der Fassade. Die südöstlich ausgerichtete, stirnseitige Wand wurde geöffnet und die neuen Module wurden daran angeschlossen. Auch die angrenzenden Innenräume wurden gemäß Planung angepasst. Von den Montagearbeiten bis zur Fertigstellung vergingen nur vier Monate. Bestandsbau und Erweiterung bilden nun einen homogenen Baukörper, der sich in das bestehende Umfeld integriert. Eine zentrale Anforderung an die Planung des Seminargebäudes bestand bereits beim ersten Bauabschnitt darin, dass man dem Neubau das Modulprinzip nicht ansieht. Mittels nach innen versetzter Modulstützen verläuft die Glasfassade durchgehend vor und unabhängig von der Tragstruktur. Der Übergang zwischen dem Modulbau (inklusive Anbau) und dem gegenüberliegenden bestehenden Hochschulgebäude ist durch einen verglasten Verbindungsgang sowie eine Gitterrostkonstruktion im Freien gewährleistet.
www.kleusberg.de