Fassade

Restaurant Walters in Wiener Neudorf

Für den österreichischen Logistikkonzern Walter Group schufen dreiplus Architekten ein Restaurant in Wiener Neudorf, das durch seine Gestaltung und das kulinarische Konzept zu einem Pausen-Hotspot der Region avancieren soll. Den Mitarbeitern eines der größten Industriegebiete Mitteleuropas wird eine hochwertige Frischeküche in unterschiedlichsten Bereichen vom À-la-carte-Restaurant über eine Cafeteria bis hin zur Selbstbedienung geboten. Vor allem beeindruckt das Gebäude aber durch einen begehbaren Wald im Atrium und eine unregelmäßig gewellte Fassade aus drei Stranggussprofilen, die von Prefa objektspezifisch gefertigt wurden.

Den Grundriss des Gebäudes – ein Vieleck mit abgerundeten Ecken – entwickelten dreiplus Architekten aus den Grenzlinien des Grundstücks heraus. Die fließende Anmutung der Hülle wurde durch individuelle Profile mit unterschiedlich hohem Wellenquerschnitt erreicht, die in beliebiger Reihenfolge nahtlos verlegt wurden und endlos in den Himmel zu streben scheinen. Dadurch erscheint die Fassade wie eine Art Vorhang. Die dahinterliegenden Räume sind in Richtung des 360 Quadratmeter großen Atriums ausgerichtet.

Metallbauspezialist Hugo Terschan von der Heidenbauer GmbH hatte großen Anteil daran, dass die Profile der Wellenfassade makellos verlegt wurden. Ungenauigkeiten konnten durch die eigens dafür entwickelte Unterkonstruktion ausgeglichen werden. Eine nachträgliche Anpassung war wegen der Stabilität der zwei Millimeter starken Profile nicht möglich. Die gewünschte Unregelmäßigkeit der Fassade ist schließlich dem handwerklichen Können und dem Gefühl für Ästhetik der Monteure zuzuschreiben. Besonderes Know-how war auch im Bereich der runden Alu-Glasfassaden essenziell. Hugo Terschan sagt: „Durch die Tiefe der Profile mussten wir bestimmen, wie die zweifache Krümmung am Profilabschluss im Bogen produziert wird. Dafür haben wir jedes Profil einzeln bearbeitet und teilweise räumlich im Bearbeitungszentrum zugeschnitten.“ Um eine Verbindung zur Gebäudehülle herzustellen, setzten die Architekten die Profilwelle von Prefa auch im Innenbereich ein.

Fassade

Mehrfamilienhaus in Dachau

Das Münchner Büro lynx architecture wurde von einem privaten Investor mit der Planung eines Wohnhauses auf einem städtebaulich markanten Grundstück an einer stark frequentierten Straße unweit der Altstadt von Dachau beauftragt. Den Architekten Susanne Muhr, Volker Petereit und Dirk Härle gelang es trotz der strengen Vorschriften, ein architektonisch anspruchsvolles Gebäude mit einer teilweise lichtdurchlässigen Hülle aus bronzefarbenen und individuell gekanteten Aluminiumprofilen zu planen und in hoher Qualität zu realisieren.

Der Wohnbau sollte sechs Zwei-Zimmer-Wohnungen mit Balkonen oder Terrassen, eine Fahrrad- und eine Auto-Tiefgarage beherbergen sowie einen Gemeinschaftsgarten besitzen. Ihr Wunsch, das große Gebäude optisch in die benachbarte Einfamilienhaussiedlung der 1970er-Jahre einzubinden, brachte die Architekten auf die Idee, den Bau mit zwei Giebeln zu versehen, dabei aber auf sämtliche Überstände des Dachs zu verzichten. Die Wohnungen sind ausschließlich zum Garten hin ausgerichtet und die Belichtung erfolgt über tiefe Gebäudeeinschnitte. Erschlossen wird das Wohnhaus über Laubengänge hinter der straßenseitigen Fassade.

Ursprünglich war eine äußere Bekleidung in Anlehnung an die Holzlattung eines gegenüberliegenden Wohnhauses geplant. Bei der Suche nach einer ebenbürtigen Alternative stieß lynx architecture auf die Aluminium-Produkte von Prefa. Dabei wollten die Architekten aber nicht auf die feine, unregelmäßige Struktur von Holz verzichten. „Die Materialwahl war ein Herantasten. Letztlich sind es die unregelmäßig gefalteten und teilweise gelochten Aluminiumbleche geworden“, so das Architektenteam.

Mit der Spenglerei von Thomas und Matthias Engel wurde auch der Partner für die gewünschte Lochung und Verarbeitung des Aluminiums sowie die Verlegung von Dach und Fassade gefunden. Die zwei von den Architekten asymmetrisch gezeichneten Profilschnitte wurden mit einer speziellen Kantmaschine in einem Arbeitsgang vorgefertigt. Die Arbeitsvorbereiter und Verleger mussten darauf achten, beide Profiltypen über die gesamte Höhe vom First bis zum Boden nicht nur abwechselnd, sondern auch um 180 Grad gedreht einzusetzen, um ein möglichst unregelmäßiges Bild zu erreichen. Die partielle Lochung der Fassade verleiht dem Gebäude nicht nur nachts eine besondere Ausstrahlung, sondern sorgt auch tagsüber für eine interessante Belichtung der Laubengänge.

Info: prefa.de

Oberflächen

Neue Metall-­Fassade

Mit „Planum INOX“ hat Domico für sein Metallfassaden-System „Planum“ eine vollkommen neue Kombination aus verzinktem Stahl als Trägermaterial und einer wie Edelstahl anmuteten Oberfläche entwickelt. Statt der üblichen Bandbeschichtung mit unterschiedlichen Decklacken im Zweischichtenaufbau erfolgt bei Planum INOX die Härtung der Oberfläche mittels PVD-Technologie. Das dabei verwendete Titan ist extrem leicht, härter als Edelstahl, korrosionsbeständig auch gegen Chlorid-Lösungen und organische Säuren und hoch verschleißfest. Optional kann zusätzlich noch eine Nano-Keramikbeschichtung aufgebracht werden, die für einen Antifingerprint- und Selbstreinigungseffekt sorgt. Im Ergebnis führt die neue Technologie dazu, dass die neue Fassade deutlich günstiger und qualitativ hochwertiger als eine reine Edelstahlfassade ist. Planum INOX wird in den Farben Silber, Gold, Bronze und Grafit mit mattem oder gebürstetem Oberflächenfinish angeboten. Weitere Info unter: domico.at

Foto: Domico

Dachdeckung

Zentrum für Leben im Alter in Frankfurt am Main

Eine Besonderheit des Aja-Textor-Goethe-Hauses, eines 1985 erbauten Zentrums für Lebensgestaltung im Alter, ist die außergewöhnliche Geometrie seines Daches. Die Konstruktion erstreckt sich über drei Etagen und ist durch unterschiedliche Dachneigungen von nur wenigen Graden bis hin zu steilen Flächen bei den Geschossübergängen geprägt. Außerdem ist die Fläche von rund 200 Dachfenstern und diversen Lamellenlüftern durchdrungen. Nach etwa 35 Jahren der Nutzung erforderten die hohen Instandhaltungskosten aufgrund der immer wiederkehrenden Reparaturen an der alten Bitumenabdichtung eine grundlegende Sanierung. Mit dem neuen Aluminium-Dach aus Prefalz im Doppelstehfalzsystem und den Dachschindeln von Prefa wurde das Gebäude nicht nur optisch aufgewertet, sondern auch energetisch zeitgemäß aufgerüstet. Gleichzeitig wurde das komplette Obergeschoss mit seinen zahlreichen Appartements in unterschiedlichen Größen und Grundrissen neu gestaltet. Da der Umbau nur im laufenden Betrieb des Altenpflegezentrums und unter Berücksichtigung der Witterung erfolgen konnte, betrug die Bauzeit zwei Jahre. Unter diesen Umständen arbeiteten der Architekt Andreas Geipel vom Planungsbüro BauAtelier, der Leiter der Anwendungstechnik bei Prefa Konrad Hanf und das Team um Geschäftsführer Christian Müller vom Klempner-Fachbetrieb Ruhland sehr eng zusammen.

Die Unterkonstruktion wurde bis auf die Sparren entfernt und durch einen zeitgemäßen Dachaufbau inklusive einer Hinterlüftungsebene mit Querlüftung, einer Rauspundschalung und der Trennlage als Montageebene für die Dachdeckung ersetzt. Erschwerend bei Planung und Ausführung wirkten sich hierbei die komplizierte Geometrie und die Einbindung der vielen Dachflächenfenster und Durchdringungen aus. Andreas Geipel: „Durch die Kombination der unterschiedlichen Strukturen von Prefalz und den Prefa-Dachschindeln in der leicht marmorierten Farbe P.10 Steingrau ist es uns jedoch gelungen, die Form der organischen Architektur des Dachs über eine Fläche von mehr als 4.300 Quadratmetern hervorzuheben. Selbst kleine, verwinkelte Stellen ließen sich auf diese Weise in einer schönen Optik eindecken.“ Für die Ableitung der enormen Wassermassen, die bei starken Regenfällen entstehen, wurde im Vorfeld ein eigenes Konzept entwickelt, das sich auch auf die Anordnung der Scharen auswirkte. Das Wasser der oberen Dachflächen wird korrekt auf die untere Hauptrinne zugeleitet, die aus einem zwei Millimeter dicken Aluminiumblech gefertigt wurde und eine dauerhafte Dichtheit garantiert.

www.prefa.de

Kontaktflächen

Antimikrobiell und antiviral

Der Hersteller von Produkten aus Kupfer und Kupferlegierungen KME hat die neue Produktreihe „SaCup“ auf den Markt gebracht. Sie wurde entwickelt, um die antimikrobiellen und antiviralen Eigenschaften des Materials überall dort zu nutzen, wo Kontaktflächen eine potenzielle Infektionsquelle und ein Gesundheitsrisiko darstellen können. Die Linie umfasst eine Reihe von Fertigprodukten und Halbfabrikaten: Rohre, Bleche und kupferbeschichtete Spezialfolien, die für die Nutzung in unterschiedlichen Umgebungen konzipiert sind. Die entsprechenden Vorprodukte können nach Kundenwunsch auf Maß gefertigt werden. Die permanent keimneutralisierende Wirkung von Kupfer sorgt für eine schnelle Eliminierung von Viren, Bakterien und Pilzen. Für SARS-CoV-2 hat das Institut für Virologie der Universität Pisa nachgewiesen, dass die Viruslast auf Kupferoberflächen in zehn Minuten um 90 Prozent reduziert und in 60 Minuten zu 100 Prozent neutralisiert wird.

www.kme.com

Stahlbau

Treppenarchitektur

Eine Wendeltreppe aus Stahl, die über fünf Etagen reicht und wie aus einem Stück geschmiedet scheint

Im Neubau des im Februar eröffneten Instituts für Medizinische Systembiologie des Max-Delbrück-Centrums verbirgt sich ein gestalterisches Highlight: eine Wendeltreppe aus Stahl, die über fünf Etagen reicht und wie aus einem Stück geschmiedet scheint. Sie dient der zentralen Erschließung und bildet in dem von Staab Architekten geplanten Forschungsgebäude, das auf dem Campus Nord der Humboldt-Universität in Berlin entstand, zugleich den kommunikativen Mittelpunkt. Die Planung und Ausführung, die auch die Berechnung und Erstellung einer prüffähigen Statik sowie den Schwingungsnachweis umfasste, erfolgte durch die Metallart Treppen GmbH.

Da die versetzt angeordneten ovalen Deckenöffnungen die durchgängige Sicht nach oben versperren, steht die Treppenanlage optisch im Mittelpunkt. Ihr skulpturaler Charakter wird durch die über alle Etagen freitragenden Treppenläufe erzeugt. Die handwerkliche Präzision wird zudem bei den Bauteilverbindungen der gebogenen Flächen deutlich, durch die ein fließender und ebenmäßiger Gesamteindruck der Treppenanlage entsteht. Dazu trägt auch die akkurate Ausführung der Stahlkonstruktion bei. Da der Überstand von der Tritt- zur Setzstufe nur zwei Millimeter beträgt, musste die Fase über die gesamte Stufenbreite sehr sorgfältig hergestellt werden. Sämtliche Fügestellen wurden sauber verschliffen, nachgespachtelt und nachgrundiert. Ein Rundrohrhandlauf verläuft gemäß der Treppengeometrie ansteigend gebogen und ist mit der äußeren Wange verbunden.

www.metallart-treppen.de

Aluminiumfassade

Wohnungen in Göteborg

Die Architektin Åsa Askergren und das Architekturbüro White haben im Göteborger Stadtentwicklungsgebiet Lindholmshamnen ein Wohnprojekt realisiert, das den Charme dieses ehemaligen Industriehafengeländes aufgreift und modern interpretiert. Geplant wurde ein Ensemble mit 133 Wohnungen für Familien, Singles, Studenten und Paare, die sich auf ein sechs-, ein acht- und ein 16-stöckiges Haus verteilen. Dazwischen befindet sich ein nur drei Geschosse hoher Kindergarten. „Wir haben hier klassische Formen mit innovativen Materialien kombiniert – basierend auf der Idee von Monolithen“, beschreibt Åsa Askergren ihr Konzept. Um diesen prägnanten Eindruck zu erzeugen, harmonieren die in den Erdfarben Ziegelrot, Dunkelgrün und Grau gehaltenen Fassaden mit der Umgebung und ändern zudem je nach Lichteinstrahlung ihr Erscheinungsbild. Als Fassadenbekleidung wurden Rauten aus Aluminium von Prefa gewählt. ­Entscheidend waren dafür neben dem Design im Industrial-Look auch Aspekte der Nachhaltigkeit. Die Produkte bestehen zu einem hohen Teil aus recyceltem Aluminium. Für die Um­setzung des 6.000-Quadratmeter-Projekts war der Spenglerbetrieb Er-Jill verantwortlich.
An Inhaber Daniel Eriksson und seine Mitarbeiter stellte die Verlegung der ­insgesamt rund 100.000 Rauten hohe Anforderungen. Je ­höher das Gebäude, desto beschwerlicher ­wurden die Arbeiten bei Kälte und Sturm.

www.prefa.de

 

Fassade

Neuzugang im Welterbe

MGF Architekten haben für die Essener Folkwang Universität der Künste auf dem Campus Zollverein weitergebaut. Die hinterlüftete Metallfassade des Neubaus ist bereits preisgekrönt.

Vorgehängte hinterlüftete Fassaden gehen mit der Zeit. Sie reagieren auf die ständig steigenden und sich wandelnden Anforderungen an das, was Gebäudehüllen energetisch und wirtschaftlich leisten müssen; gerne wird auch von intelligenten Fassaden gesprochen.

Seit 25 Jahren beobachtet ein Zusammenschluss verschiedener Hersteller, der „Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden“ (FVHF), die Entwicklungen. Um besonders gelungene Beispiele hervorzuheben, vergibt der FVHF seit 1999 den „Deutschen Fassadenpreis für Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden“. Für den Jahrgang 2018, der in Kooperation mit der Bundesstiftung Baukultur ausgelobt worden war, gingen gut 100 Einreichungen ein. Die Jury unter Vorsitz von Reiner Nagel vergab den Preis an den Fachbereich Gestalten der Essener Folkwang Universität der Künste (Foto). Der Neubau von MGF Architekten aus Stuttgart, der bereits den Titel der April-Ausgabe des DAB 2018 zierte, überzeugte die Jury durch „Qualität und Natürlichkeit“, aber auch aufgrund der „Kosteneffizienz durch moderne modulare Bauweisen und Vorfertigung“. Die vier versetzt angeordneten Kuben sind mit feuerverzinktem Stahlblech verkleidet und bilden nun den städtebaulichen Abschluss des Campus Welterbe Zollverein.

www.fvhf.de

Fassade

Perforiertes Aluminiumkleid

In Linz hat eine Feuerwache aus den Siebzigerjahren ein preisgekröntes Metallkleid erhalten.

Linz zählt gut 200.000 Einwohner und 14 Feuerwachen. Dort tun 200 Feuerwehrleute rund um die Uhr ihren Dienst, 19 davon in der Feuerwache Nord. Das Gebäude aus den Siebzigerjahren genügte schon länger nicht mehr den funktionalen und energetischen Anforderungen moderner Feuerwachen. Die Planer des ortsansässigen Büros archinauten dworschak + mühlbachler architekten stellten fest, dass bei allem Handlungsbedarf die Substanz des Hauses aber gut war, und überzeugten die Stadt deshalb von einer Sanierung und zusätzlich einer Erweiterung für den gewachsenen Raumbedarf. Das Ziel war, ein Vorzeigebeispiel aus Alt und Neu zu schaffen und die Feuerwache optisch in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern.

Zusammen mit dem winkelförmigen Altbau entstanden durch den Ergänzungsbau ein Übungs- und Betriebshof und zugleich ein Schutzschild zur angrenzenden Wohnbebauung. Wo es die umverteilten Funktionen erforderten, wurden die inneren Bereiche entkernt und neu strukturiert; die Tragstruktur blieb erhalten. Schlecht isolierte Betonteile sind nun frisch gedämmt; die Fenster hingegen wurden alle erneuert. Das Ensemble erhielt schließlich ein aus changierenden Aluminiumpaneelen zusammengesetztes und durch bewegliche Flügel perforiertes gemeinsames Kleid. Es sorgte dafür, dass die Feuerwache Nord unter 34 Einreichungen den ersten Platz des mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Domico Architekturpreises 2018 belegte. Der namengebende Hersteller und Auslober ist ein österreichischer Familienbetrieb, der sich ganz der hochwertigen Metallverarbeitung im Baugewerbe verschrieben hat. Die Jury – unter Mitwirkung von DAB-Technik-Redakteurin Marion Goldmann – lobte vor allem den Einklang von Funktion und anspruchsvoller Architektur; Letztere sorge für eine neue Identität des Gebäudes und seine positive Wahrnehmung. Auffallend bei dieser zehnten Ausgabe des Preises war, dass vermehrt Projekte im Bestand eingereicht wurden. Den zweiten und dritten Preis erhielten der Firmensitz der Herrmann GmbH in Leutkirch von Redle Architekten und die ungewöhnliche Kombination aus Tankstelle und Studentenwohnheim in Innsbruck von kofler architects.

www.domico.at

Fassaden

Kreativ und nachhaltig

Nicht alltägliche Fassaden mit Klinkern, Glas und Metall sowie Ersatz der Ausfachung statt neuer Oberlichter.

Fassade mit La-Ola-Welle
Durch eine neue Metallfassade mit ausgestellten Lamellen ist ein Hochregal-Lager zum Blickfang geworden.
Zu den Liegenschaften und Gebäuden der internationalen Unternehmensgruppe Gedeon Richter zählt ein neungeschossiges turmartiges Lagerhaus am Hauptsitz in Budapest. Angesichts der voluminösen fensterlosen Masse wirkte es äußerst schmucklos. Der Bauherr strebte deshalb im Zuge der energetischen Sanierung auch eine optische Umgestaltung an, die das Lagerhaus zu einem Blickfang macht. Die ungarischen Architekten Nagy Csaba und Dániel Déri des Budapester Büros Archi-kon (Kft.) lösten diese Aufgabe, indem sie das Gebäude mit einem Metallkleid überzogen, das in seinem individuellen Faltenwurf Bewegung simuliert. Dafür wählten sie das Aluminium-Paneelsystem Planum von Domico mit besonders ebener Oberfläche und einer Deckbreite von 800 Millimetern. Ein Vorteil des Systems besteht in der Verlegemöglichkeit von oben nach unten, die bei diesem Projekt zur Ausführung kam. Das Gerüst kann dadurch bereits im Zuge der Arbeiten abgebaut werden.

typische kreuzförmige Rasterung der plan-ebenen Paneelfassade wurde nach einem vorgegebenen Prinzip lediglich horizontal verschoben – dies allerdings im standardisierten Paneel-Längenmaß, jeweils auch über alle Ecken rund um das Gebäude herum. Dadurch entstanden in den Flächen optisch sich überlagernde Parabelbögen, die übereck geführt sind und somit die harten Kanten des Kubus aufweichen. Die in Profilbreite zusätzlich in alle vertikalen Fugen integrierten Metallplatten und deren versetzte Anordnung erzeugen eine virtuelle wellenförmige Bewegung, die die Fassaden dreidimensional erscheinen lässt. Die rechtwinklig herausgestellten Lamellen bilden bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen spiegelnde Glanzflächen sowie scharfkantige Schlagschatten und intensivieren dadurch den Verlauf der Parabelmuster.

Eine besondere handwerkliche Herausforderung für das ausführende Unternehmen VÁZ-ÉP Kft. aus Székesfehérvár war das akkurate Kanten sämtlicher Planum-Eckprofile vor Ort. Schließlich galt es nicht nur, über die ganze Höhe exakte Gebäudekanten herzustellen, sondern auch den Fugenversatz maßgerecht in den benachbarten Flächen zu etablieren. Demgegenüber war die Montage der Lamellen dank definierter Anschraubwinkel in der Unterkonstruktion schnell Routine.
www.domico.at

Einschalige Lösung
Bei der Fassadensanierung eines Osloer Bürogebäudes erfüllen 15 Zentimeter schlanke Glaselemente den energetischen und denkmalpflegerischen Anspruch.

Das Bürogebäude Wergelandsveien 7 in Oslo wurde 1959 nach dem Entwurf des norwegischen Architekten Nils Holter errichtet. Sein Design verkörpert die spätmoderne Gestaltungsidee der Fünfziger- und Sechzigerjahre – deshalb steht das Bauwerk unter Denkmalschutz. Nach rund 55 Jahren erforderte die ungenügende Energieeffizienz eine Modernisierung des Gebäudes. Für die Fassaden hatten die Verantwortlichen zunächst eine herkömmliche Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Dreifachverglasung, Mineralwolldämmung und externem Sonnenschutz erwogen. Allerdings hätte die Erfüllung der energetischen Anforderungen eine Wanddicke erfordert, die das ursprüngliche Erscheinungsbild zu sehr verändert hätte. Das Glasfassadensystem „Qbiss Air“ mit seinem 100-Millimeter-Mehrkammer-Dämmkern von Trimo aus Trebnje in Slowenien erfüllte dagegen die Aufgabenstellung. Qbiss Air ist modular aufgebaut und setzt sich aus transparenten und nicht transparenten Elementen zusammen. Ihr Mittelwert ergibt bei der hier eingesetzten Glasfassade einen Ucw-Wert von 0,36 W/m²K bei einer Wanddicke von nur 15 Zentimetern. Mit einer 200-Millimeter-Mineralwolle-Dämmung in den nicht belichteten Fassadenteilen erreicht die gesamte Außenwand einen Ucw-Wert von 0,23 W/m²K. Durch die hohen Dämmwerte und den niedrigen g-Wert der Glaselemente von 0,22 wird auch kein externer Sonnenschutz benötigt. Nach der Fassadensanierung ist der Energieverbrauch des Bürogebäudes um 60 Prozent gesunken. Das entspricht etwa 120 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr. Und die Nutzer erfreuen sich einer guten Schalldämmung (45 dB), stabiler Raumtemperaturen und einer uneingeschränkten Sicht nach draußen.
www.qbiss.eu

Produkte: Metall

Aluminium, Edelstahl und Zink

Neue Produkte und Bausysteme für die Dachdeckung und Entwässerung aus Metallwerkstoffen.

Goldglanz mit Isokorb
Eine außergewöhnlich konstruierte Fassade erforderte eine Befestigung am Gebäude, die Lasten abträgt und Wärmebrücken eliminiert.
Das Forum Gold und Silber in Schwäbisch Gmünd knüpft in seiner Gestalt an die mehr als 600-jährige Geschichte als Gold- und Silberstadt an. Die Architekten und Generalplaner Isin & Co. aus Aalen entwarfen dafür einen skulpturalen Bau, dessen Markenzeichen eine warmgoldene Fassade ist. Realisiert wurde das gestalterische Konzept, indem die Architekten den fünfgeschossigen und 19 mal 19 Meter großen Stahlbetonskelettbau mit einer mehrfach geknickten Leichtkonstruktion aus quadratischen Aluminium-Fassadentafeln umschlossen. In die auf Abstand vorgesetzte Bekleidung sind über 1.000 unterschiedlich große, spannungsvoll lancierte Öffnungen gestanzt, die den Durchblick zu dem dahinter verborgenen Gebäude erlauben. Außer der Geschäftsstelle des Edelmetallverbandes sind darin Büro- und Praxisräume, Gastronomie sowie Ausstellungs- und Präsentationsflächen der Edelmetallbearbeitung untergebracht. Die Aluminiumtafeln sind auf einem Stahlgerüst befestigt, das in dem Stahlbetonbau wärmebrückenfrei zu verankern war. Verwendet wurden dafür die Isokorb-Typen KS und K von Schöck. Dieses sind lastabtragende Wärmedämmelemente für den Anschluss von frei auskragenden Stahlträgern an Stahlbetonbauteilen. Der Isokorb Typ KS überträgt negative Momente und positive Querkräfte von Stahlbauteilen, wie auskragenden Fassadenunterkonstruktionen, Balkonen und Vordächern, in die Betonbauteile. Der Isokorb Typ K eignet sich für auskragende Stahlbetonbalkone und Massivplatten.
www.schoeck.de

AbZ für Dachsystem plus Befestigung erteilt
Die „Rib-Roof“-Metalldachsysteme von Zambelli sind aufgrund der speziellen Gleitfalzverbindung mit dem systemeigenen Gleit-clip besonders verlegefreundlich, da eine reibungslose und schnelle Profilbahnmontage ermöglicht wird. Das System „Evolution“ erhielt jetzt vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) in den Ausführungen Stahl und Aluminium die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ). Evolution zeichnet sich durch rund geformte, schlanke Profilstege aus, die auf der Dachfläche feine Linien erzeugen. Außerdem wurde die abZ für die Profilserie „Speed 500“ um fünf Jahre verlängert. Neu ist, dass die Befestigungselemente in die Prüfungen der Zulassungen miteinbezogen wurden. Damit können künftig alle wind- und regendicht geforderten Dachkonstruktionen ab einer Dachneigung von 1,5 Grad mit den Gleitfalzprofilen aller bestehenden Profilserien des Herstellers ausgeführt werden, was den Aufwand für den statischen Nachweis für Planer reduziert.
www.zambelli.com

Schlanke Abläufe mit hoher Kapazität
Icopal bietet passend zu seinen Dachabdichtungen aus Elastomerbitumen ein System für die Entwässerung und Lüftung von Flachdächern aus Edelstahl an. Für einen materialidentischen und homogenen Anschluss an die Abdichtung sind die einzelnen Bauteile mit einem werkseitig aufgebrachten Bahnenflansch versehen. Zum System gehört unter anderem der „Power-Attikaablauf“ für den waagerechten Einbau, der mit einer Ablaufleistung von 16,2 l/s bei einer Anstauhöhe von 35 Millimetern nach Angabe des Herstellers etwa viermal effektiver als eine herkömmliche Entwässerung sein soll. Aufgrund seiner Einbauhöhe von nur 90 Millimetern lässt er sich auch in Dämmstoffe geringer Dicke gut integrieren. Zusammen mit dem „Attika Notablauf-Set“ kann der Ablauf auch als Notentwässerung eingesetzt werden.
www.icopal.de

Kaskaden-Entwässerung leicht gemacht
Das „Attika-Kaskade“-Entwässerungsset ermöglicht es, Niederschläge in einem geschlossenen Rohrleitungssystem über mehrere Ebenen des Gebäudes durch die Attika abzuleiten. Kernstück ist ein spezielles Edelstahlrohr, das eine ankonfektionierte Bogenwinkelung und zum sicheren Anschluss an die Abdichtung einen angeschweißten Los-Fest-Flansch besitzt. Diese Ausführung erlaubt die unsichtbare Verlegung des Rohres innerhalb der ­Dämmung und ist gleichzeitig vor mechanischer und thermischer Belastung geschützt. Außerdem werden so Stolper­fallen auf Dach- und Terrassenflächen ­vermieden. Einsetzbar ist das System für die Hauptentwässerung und die Not­entwässerung über Fallrohr oder Speier. Der modulare Aufbau mit diversen Formstücken und Fallrohren erlaubt es, dem stufenförmigen Verlauf der Fassade zu folgen und dabei auch mehrere Attiken zu durchdringen.
www.sita-bauelemente.de

PV-Module auf ­Zinkdeckungen
Rheinzink hat ein Solarsystem vorgestellt, das die Geometrie der Stehfalztechnik aufnimmt und wie eine dachintegrierte Lösung erscheint. Möglich wird das mithilfe eines neuartigen Klemmprinzips, das im Wesentlichen auf einer speziellen Falz- beziehungsweise Modulklemme basiert. Sie wird ausschließlich durch vertikale Klemmung am Doppelstehfalz mit einer Schraube fixiert und ermöglicht gleichzeitig die Montage der ungerahmten Solarmodule. Dadurch wird vermieden, dass die thermische Längenänderung der Schare behindert wird, und das metalldachtypische klare Linienbild der Stehfalze bleibt erhalten. Die Solarmodule sind den Achsmaßen 530 Millimeter (600er- Band) und 430 Millimeter (500er-Band) der Doppelstehfalzdächer des Herstellers angepasst.
www.rheinzink.de

Stahlplatte fürs Steildach
Mit „Quadro Icopal“ hat die Decra Dachsysteme GmbH aus dem westfälischen Werne eine Metallplatte auf den Markt gebracht, die sich für nahezu jede Form des Steildaches mit einer Neigung ab 15 Grad eignet. Jedes Element misst 1.293 mal 419 Millimeter und besteht aus fünf Modulen. Für einen Quadratmeter Dachfläche werden zwei Elemente benötigt, die mit zusammen nur 7,2 Kilogramm als Leichtgewichte gegenüber anderen Dachdeckungsmaterialien gelten. Optisch entspricht ihre klare und flache Form dem Stil moderner Geradlinigkeit. Aktuell sind fünf Farben verfügbar: Samtschwarz, Seidengrafit, Steingrau, Lichtgrau sowie Ziegelrot. Quadro Icopal besteht aus einem rundum verzinkten Stahlkern, der mit einer Pulvereinbrennlackierung beschichtet ist. Auf die Korrosionsbeständigkeit gibt der Hersteller 30 Jahre Garantie.
www.decra-dachsysteme.de