Außenwände

Wohnquartier in Hannover

Im Südosten Hannovers entsteht mit dem Quartier „Kronsrode“ das größte Neubaugebiet Niedersachsens. Auf 37 Baufeldern werden 4.000 Wohnungen errichtet, darunter 1.000 Sozialwohnungen. Das Baufeld „Am grünen Bogen“ bietet hier aufgrund seiner exponierten Lage mit Sicht auf den Landschaftspark am Kronsberg den Blick in unverbautes Grün. Das Ensemble setzt sich aus sieben Gebäuden am nordöstlichen äußeren Bogen, zwölf Townhouses und drei weiteren Häusern zusammen, die gemeinsam ein D-förmiges Quartier bilden. Damit die verschiedenen Gebäudetypen optisch mit-einander verschmelzen, entschied sich das Architekturbüro Jabusch + Schneider für ein einheitliches Erscheinungsbild. Das in Hannover ansässige Büro hatte den 2019 durchgeführten Architekturwettbewerb gewonnen. Die dynamische Fassadengestaltung des „Bogens“ orientiert sich an seiner städtebaulichen Grund­figur entsprechend dem Bebaubauungsplan. „Sie setzt sich ­einerseits aus der horizontalen Fassadengliederung durch Betonfertigteile und farblich abgesetzte Mauerwerksbänder sowie andererseits der Ausbildung frei geformter Vordächer und Blockränder zusammen“, erläutert ­Büroinhaber Dirk Jabusch das Konzept.

Aufgrund der für Wohnungsneubauten üblichen hohen Anforderungen an eine hohe Tragfähigkeit und einen guten Schallschutz wurden die Wände durchschnittlich zu über 70 Prozent aus Kalksandstein errichtet; an der Grenze zur Stadtbahn sogar zu 100 Prozent. „Seit Jahren arbeitet unser Büro mit unterschiedlichen Unternehmen der Wohnungswirtschaft zusammen. Kalksandstein ist hierbei nach wie vor das bevorzugte Material für die Herstellung eines langlebigen und die elementaren Anforderungen erfüllenden Wohnungsbaus“, begründet Dirk Jabusch die Wahl. Hier musste allerdings vorab geklärt werden, wie die im Bogen angeordneten Gebäude mit den aufgrund ihrer schnellen Montage gewählten großformatigen Kalksandsteinelemente des Bausystems KS-Plus realisiert werden können. Dieter Schwarze, der mit seinem Bauunternehmen Kümper + Schwarze Baubetriebe die Arbeiten ausführte, erklärt: „Wichtig hierbei ist eine durchdachte Planung und das genaue, digitale Einmessen der Wände und Rundungen. Hierbei konnten wir feststellen, dass uns auch kleine Radien noch erlaubten, KS-Planelemente einzusetzen.“

Aufstockung

Wohn- und Bürohaus in Beelen

Mit seinen Satteldächern haben Architekten Spiekermann bei dem Umbau und der Aufstockung eines Einfamilienhauses mitten im nordrhein-westfälischen Beelen die Dachformen der umliegenden Bauernhöfe aufgegriffen. Von dem Bestandsbau aus den 1960er-Jahren blieben lediglich Keller und Sockel erhalten. Das Obergeschoss mit Satteldach wich drei Einzelvolumen, die dem Umbau den Namen „Haus der Häuser“ gaben. Statt als Einfamilienhaus wird das Gebäude heute gemischt genutzt. Im Erdgeschoss befindet sich jetzt eine Wohnung, im Obergeschoss sind Büros untergebracht. Der Grundriss wurde so flexibel geplant, dass er sich mit wenigen Eingriffen in zwei voneinander getrennte Einheiten umwandeln ließ. „Sogar eine dritte Einheit wäre möglich“, meint Oliver Spiekermann, der das Unternehmen seit 2006 in zweiter Generation leitet: „Die Dachräume sind außerdem so hoch, dass man noch Zwischenebenen einziehen könnte. Diese Wandelbarkeit gehört für uns bei einem langlebigen Gebäude einfach dazu.“ Um eine skulpturale Wirkung zu erzielen, wurden die „Häuser“ ohne Dachüberstand geplant. Zum Garten hin wurde der Bestand zum Teil rückgebaut und mit großen Glasflächen ausgestattet, um das Gebäude stärker zu öffnen.

Bestand und Aufstockung grenzen sich nicht nur durch ihre Kubatur, sondern auch durch ihre Fassaden voneinander ab: In Anlehnung an sein Umfeld wurde das bereits vorhandene Kalksandsteinmauerwerk im Erdgeschoss mit handgebrochenem ziegelrotem Klinker bekleidet. Dazu bilden die hellgrauen Zementpaneele am Obergeschoss einen modernen Kontrast. Da die Auskragungen der Aufstockung hohe Lasten mit sich brachten, entschied man sich hier für eine Hybridbauweise aus Holz und KS-Plansteinen von KS-Original. Letztere sind aufgrund ihrer hohen Druckfestigkeit vor allem für die Lastabtragung zuständig. „Wenn ich ein Gebäude errichte, das zu einem späteren Zeitpunkt möglicherweise in mehrere Einheiten unterteilt wird, muss ich auch den Schallschutz mitdenken“, ergänzt Oliver Spiekermann. „Da bin ich mit Kalksandstein auf der sicheren Seite.“ Aufgrund des begrenzten Platzes wurde das Material entsprechend dem Baufortschritt „just in sequence“ aus dem nur zehn Kilometer entfernten KS-Herstellerwerk geliefert. Info: ks-original.de

Mauerwerk

Seniorenresidenz in Kruft

Auf einem Grundstück von 5.355 Quadratmetern planten der Projektentwickler immoconsilium aus dem rheinland-pfälzischen Kruft mit dem Swisttaler Architekten Reinhard Göhler in zwei Bauabschnitten ein Seniorenheim – ein lang gestreckter, an der Westseite leicht eingeschwenkter viergeschossiger Baukörper mit aufgesetztem Staffelgeschoss. Für das Seniorenzentrum des ersten Bauabschnitts konnte die in Kruft ansässige ATV Seniorenbetreuung & Beratung als Betreiber gewonnen werden. Die eigens für dieses Projekt gegründete Senioren-Residenz Pellenz Grundbesitz setzte als Bauherr von Anfang an bei der Umsetzung der Planung eine schnelle Bauausführung ganz oben auf die Prioritätenliste. So wurde die Anlage mit einer Bruttogeschossfläche von knapp 5.000 Quadratmetern in einer Bauzeit von etwas über einem Jahr realisiert. Möglich wurde das durch die Wahl der großformatigen Leichtbeton-Planelemente „KLBQUADRO“, aus denen die Außenwände sowie die Wohnungstrennwände bestehen. Der Hersteller KLB Klima-leichtblock bietet hier ein Bausystem mit einer Versetztechnik, die einen schnellen Wandaufbau erlaubt. Für das Setzen des großformatigen Steins – vier Planelemente ergeben einen Quadratmeter – werden lediglich zwei Personen benötigt: eine für die Bedienung des Versetzgerätes, die zweite zieht den Mörtel auf. Das Versetzen erfolgt mithilfe eines Minikrans. Der geringe Fugenanteil beschleunigt zudem die Austrocknung und ermöglicht einen schnellen Bezug nach Fertigstellung.

Die Senioren-Residenz Pellenz wurde nach dem KfW-Förderstandard gemäß EnEV 2019 errichtet, was unter anderem einen hohen Wärmeschutz des Außenmauerwerks erforderte. Verbaut wurden hierfür die Planelemente in einer Stärke von 20 Zentimetern, die eine 160 Millimeter dicke Außendämmung erhielten. Zusammen mit dem 15-Millimeter-Gips-innenputz und dem 20 Zentimeter dicken Kalk-Außenputz erreicht die Konstruktion bei einer Gesamtdicke von 395 Millimetern einen U-Wert von 0,20 W/(m2K). Für die Wahl sprach zudem der gute Schallschutz der Leichtbetonelemente, der aufgrund der erhöhten Anforderungen an Wohnungstrennwände zum Tragen kam. Die in der DIN 4109 festgelegten Massekurven sehen in Abhängigkeit von der flächenbezogenen Masse einen Bonus von zwei Dezibel für das bewertete Schalldämm-Maß von Leichtbeton-Mauerwerk vor. Abhängig von der Wanddicke werden die schallschutztechnischen Vorgaben in der Regel ohne zusätzlichen Aufwand erfüllt. Das aus der Massekurve ermittelte bewertete Schalldämm-Maß einer einschaligen, beidseitig verputzten Innenwand nach DIN 4109 beträgt bei einer Wanddicke von 20 Zentimetern 60,5 Dezibel. Info: klb-klimaleichtblock.de

Recycling

CO2-reduzierter Kalksandstein

Die Rodgauer Baustoffwerke stellen mit „Unika ecobluu“ die nächste Generation von Kalksandsteinen vor. Ecobluu steht für eine neue Technologie, mit der die CO2-Emissionen je Tonne Kalksandstein um bis zu 40 Prozent reduziert werden. Das erforderte, den Prozess der Herstellung einschließlich der Rohstoffe grundlegend zu analysieren, um Einsparmöglichkeiten zu identifizieren. Rund 80 Prozent des CO2-Fußabdrucks birgt allein das Bindemittel Kalk, das jetzt zum Teil durch speziell aufbereitete Rezyklate aus produktionsbedingt anfallenden Materialresten ersetzt wird. Weitere Stellschrauben sind die Verwendung noch hochwertigerer Zuschlagstoffe und Änderungen beim Energiemanagement. Die Ecobluu-Technologie führt die optimierten Rezepturen im entsprechend angepassten Produktionsprozess so zusammen, dass Kalksandsteine in der gewohnten Qualität hergestellt werden können. Unika plant, die Ecobluu-Technologie an allen Werkstandorten einzuführen. Regional sind bereits Ecobluu-Planelemente verfügbar.

unika-kalksandstein.de

Kalksandstein

Stadtquartier Hartmannstift in Bremen

Die Geschichte des Hartmannstifts in Bremen-Vegesack geht bis in das 19. Jahrhundert zurück. Nachdem das ursprüngliche Stadtkrankenhaus Teil des Klinikums Bremen-Nord wurde, nutzte das Bauamt Bremen-Nord bis 2010 die Räumlichkeiten. Seitdem standen das Hartmannstift und die im Lauf der Zeit entstandenen Erweiterungsbauten leer. Nachdem der erste Versuch scheiterte, Grundstück und Gebäude mit neuem Leben zu füllen, hatten die Bemühungen der Projektgesellschaft Hartmannstift GmbH gemeinsam mit der Procon Realisierungsgesellschaft mbH schließlich Erfolg. Auf Basis des städtebaulichen Entwurfs konnte das Grundstück erworben und das Planungsrecht über einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan geschaffen werden.

Die Planung geht auf Schönborn Schmitz Architekten zurück, deren Aufgabe einerseits darin bestand, den Stiftungsbau zu sanieren und im städtischen Kontext wieder sichtbar zu machen. Der Entwurf des Berliner Büros sah andererseits den Rückbau der Erweiterungsbauten vor, um auf dem freien Platz rechts und links zwei Neubauten als Auftakt zum Quartier zu positionieren. Unter anderem sind darin alle für das Quartier benötigten sozialen Einrichtungen wie eine Kita, eine Tagespflege sowie barrierefreie Wohnungen untergebracht. Ein reiner Wohnungsneubau entsteht zudem am Ende des Grundstücks hinter dem historischem Stiftsgebäude. Mit der Wahl roter Ziegelfassaden orientierten sich die Architekten am historischen Bestand. Für den Rohbau der Gebäude wurden Kalksandsteine des Markenverbundes mittelständischer Hersteller KS-Original verwendet. Konkret kamen bei diesem Projekt Wandmodule aus dem 60 Kilometer entfernten Werk Kastendiek der KS-Modulbau GmbH zum Einsatz. Für die Wandmodule werden die Steine auf Basis der projektspezifischen Planung bereits im Werk zu Wänden inklusive Tür- und Fensteröffnungen verarbeitet. Ihre Größen variieren von bis zu 3,70 Metern Höhe und 6,00 Metern Breite und setzen kein Standardmaß voraus. Zudem können verschiedene Wanddicken realisiert und Maueranker sowie Durchführungen für TGA-Sonderteile wie Lüfter integriert werden. Die vorgefertigten Wände werden mithilfe eines Tieflader auf die Baustelle geliefert und per Kran montiert. Die Anwendung dieser Technologie ist bei KS-Original neu. Der Vorteil besteht darin, dass die Produktion der Wände witterungsunabhängig erfolgen kann.

ks-original.de

Kalksandstein

Wohnprojekt Kronprinzenviertel in Dortmund

In der Dortmunder Innenstadt entsteht mit dem Kronprinzenviertel ein Quartier mit Ein-und Mehrfamilienhäusern. Das insgesamt 640 Wohnungen umfassende Projekt zählt zu den größten seiner Art im Ruhrgebiet. Für die beta Eigenheim ist das nicht nur eine logistische Herausforderung, der Bauherr wollte seinen Kunden auch eine Preisgarantie bieten, was eine verlässliche Material- und Kostenplanung bedingt. Hierfür setzt die Bauherrin auf BIM, das im Unternehmen schon seit Langem verwendet wird. Zuerst nutzte man die BIM-Modelle nur zur Visualisierung der Projekte gegenüber potenziellen Kunden, später kam das Änderungsmanagement für eine flexible Grundrissplanung hinzu. Inzwischen wurde die BIM-Anwendung um das Fehlermanagement zusammen mit der genauen Kalkulation der Baumaterialien und Kosten erweitert. Für die Kostenplanung und eine effiziente Logistik hinsichtlich der tragenden Rohbauwände, die beim Kronprinzenviertel aus Kalksandsteinen der Marke „Silka“ von Xella bestehen, wurde die BIM-Anwendung noch um den digitalen Planungsservice „blue.sprint“ des Herstellers ergänzt. Mit diesem erreichen die Baubeteiligten eine konfektionierte Produktion der Wandelemente mit einer Just-in-time-Lieferung. Xella prüft das BIM-Modell zunächst nach dem Vier-Augen-Prinzip, dupliziert es, plant die Auswahl der Steine sowie deren Anordnung im duplizierten Modell und optimiert sie so, dass möglichst wenig Baustellenverschnitt anfällt. Gleichzeitig übernimmt der Hersteller die Fehlerprüfung und das Qualitätsmanagement. Dafür errechnet das blue.sprint-Team Parameter – zum Beispiel die benötigten Massen der Kalksandsteinwände – und erstellt umfangreiche Modell-Checks. Daraus ergab sich in puncto Wandstärke und Schallschutz die optimale Ausführung der Wände. Die Wahl fiel schließlich auf die Silka KS Elemente, konfektioniert mit den Wanddicken 17,5, 20,0 und 24,0 Zentimeter, mit einer Rohdichte von 2.000 kg/m3 und einer Rohdichte von 2.200 kg/m3 sowie der Steinfestigkeitsklasse 20. Um Verschnitte zu vermeiden, wurden anschließend die Stein-Anschnitte optimiert. Eine Reduzierung ließ sich beispielsweise durch das Versetzen der Fenster um wenige Zentimeter erreichen.

xella.de

Leichtbeton-Mauersteine

Wohnquartier in Remagen

Auf dem früheren Gelände des Verkehrsverlags in Remagen plante das Architekturbüro Bungarten ein modernes Stadtpalais. Auf einer Fläche von etwa 3.500 Quadratmetern entstanden neben Wohnungen auch eine Bäckerei sowie ein Hotel. Die Wohnungen verteilen sich auf zwei Gebäude − eines übereck geführt, das andere erinnert, von oben gesehen, an ein in die Breite gezogenes „T“. Daran schließt das in einem 45-Grad-Winkel angeordnete
City-Hotel Arte an. Alle drei Gebäude bestehen aus zwei- bis drei Geschosse hohen Quadern, denen oben jeweils ein zurückspringendes Dachgeschoss aufgesetzt wurde.

Das Erscheinungsbild der Baukörper gliedern wie mit dem Messer herausgeschnittene kleinere Fassadenrücksprünge, tief zurückliegende Treppenhäuser sowie weit auskragende Balkone. Energetisch gesehen, ist das Verhältnis der Außenfläche zum Gebäudevolumen somit nicht optimal. Um die Energieverluste möglichst gering zu halten, wurden deshalb an die Wärmedämmwerte der Außenwände besonders hohe Anforderungen gestellt. Mit dem „KLB-SK-09“ entschieden sich die Verantwortlichen für die jüngste Generation der Leichtbeton-Mauersteine von KLB Klimaleichtblock. Die Kammern der Planblöcke sind mittig über die gesamte Höhe mit mineralischen Dämmstoffstecklingen gefüllt und erreichen eine Wärmeleitzahl von 0,09 W/(m·K). Mit einem 15 Millimeter starken Gipsputz innen, mit 36,5 Zentimeter dicken Mauersteinen sowie einem 20 Millimeter dickem Kalkzementmörtel außen erreichen die Außenwände einen U-Wert von 0,26 W/m²K. Dies ermöglicht ein durchgängig monolithisch errichtetes Mauerwerk ohne zusätzlich angebrachtes Wärmedämmverbundsystem.

Die aufeinander abgestimmte Systemvielfalt des KLB-Sortiments ermöglichte es zudem, auch die Innenwände konsequent mit Leichtbetonsteinen auszuführen. Je nach schallschutztechnischen Ansprüchen wurden zum Beispiel für die Wohnungstrennwände oder zum Treppenhaus hin Plan-Schalldämmblöcke in den Stärken 17,5 beziehungsweise 24,0 Zentimeter eingesetzt. Beidseitig mit einer Gipsputzauflage versehen, erreichen die Wände hier Direktschalldämm-Maße Rw von bis zu 62,5 Dezibel.

www.klb-klimaleichtblock.de

Kalksandstein

SOS-Kinderdorf in Düsseldorf

Der in 136 Ländern aktive SOS-Kinderdorf e. V. hat seit 2008 auch im Düsseldorfer Stadtteil Garath einen festen Platz. Schuf der Verein nach seiner Gründung 1949 zunächst für verlassene Kinder und Kriegswaisen ein neues Zuhause, richten sich heute die Angebote an Kinder, Jugendliche und Familien in Not sowie auch an ältere Menschen und Alleinerziehende. Diese Vielfalt repräsentiert auch das SOS-Kinderdorf Düsseldorf. Aufgrund des gestiegenen Zuspruchs wurde der Standort bis hin zu einer völligen Zerstreuung der Räumlichkeiten immer wieder um weitere Nutzungen ergänzt. Um alle Funktionen an einem zentralen Ort in Garath zu bündeln, wurde 2016 ein Wettbewerb ausgelobt. Der Gewinner, das Architekturbüro Kresings (Düsseldorf und Münster), positionierte als einziger Teilnehmer die drei Gebäude um eine vorhandene Eiche herum. Damit steht der alte Baum im Zentrum des Ensembles, das alle öffentlichen Funktionen wie die Kita, das Mehrgenerationenhaus mit Stadtteilcafé und ein pädagogisches Zentrum vereint. Zwei weitere Neubauten auf der anderen Seite der Straße werden von besonders schutzbedürftigen Kindern und Jugendlichen bewohnt. „Auf diese Weise sind die Kinder etwas abgeschirmt und erhalten die nötige Privatsphäre“, sagt Architektin Stephanie Reif, Projektleiterin bei Kresings. „Die erkennbare Zugehörigkeit zum öffentlichen Teil haben wir dann über eine einheitliche Fassadengestaltung gelöst.“

Das gesamte Ensemble wird von Holzlamellen umhüllt. Durch ihre Materialität und den Alterungsprozess, den sie durchlaufen, stellen sie den Bezug zum Landschaftsraum und zur alten Eiche her. Hinsichtlich der gewünschten Transparenz und Vernetzung wurden bodentiefe Fenster gewählt. Sie brechen die Barriere zwischen Innen und Außen auf. Im Obergeschoss stellen Brücken die Verbindung zwischen den verschiedenen Funktionen her und auch die großen Lufträume im Innenraum eröffnen immer wieder neue Blickbeziehungen, die das Gemeinschaftsgefühl stärken sollen.

Die tragende Basis für die Unterkonstruktion der Fassade bilden das Kalksandsteinmauerwerk von KS-Original und in Teilbereichen Stahlbetonwände. „Wir bauen gerne solide, nachhaltig und wertbeständig und legen großen Wert auf natürliche, regionale und robuste Baustoffe“, begründet die Architektin die Baustoffwahl. Für die gerade verlaufenden Abschnitte der Außenwände kamen „KS-PlanQuader“ und für die Rundungen „KS-Ratio-Plansteine“ zum Einsatz. Auf dem Mauerwerk wurde eine 20 Zentimeter dicke Dämmschicht mit einer hinterlüfteten Metallverkleidung verlegt, die sich in ihrer hellen Farbgebung hinter der Holzverkleidung zurücknimmt. Die Ausführung der Innenwände erfolgte mit „KS-Ratio-Plansteinen“.

www.ks-original.de

Leichtbeton

Wohnquartier in Remagen

Auf dem früheren Gelände des Verkehrsverlags in Remagen plante das Architekturbüro Bungarten ein modernes Stadtpalais. Auf einer Fläche von etwa 3.500 Quadratmetern entstanden neben Wohnungen auch eine Bäckerei sowie ein Hotel. Die Wohnungen verteilen sich auf zwei Gebäude, eines über Eck geführt, das andere erinnert von oben gesehen an ein in die Breite gezogenes „T“. Daran schließt das in einem 45-Grad-Winkel angeordnete City-Hotel Arte an. Alle drei Gebäude bestehen aus zwei- bis dreigeschossigen Quadern, denen oben jeweils ein zurückspringendes Dachgeschoss aufgesetzt wurde.

Das Erscheinungsbild der Baukörper gliedern wie mit dem Messer herausgeschnittene kleinere Fassadenrücksprünge, tief zurückliegende Treppenhäuser sowie weit auskragende Balkone. Energetisch gesehen, ist das Verhältnis der Außenfläche zum Gebäudevolumen somit nicht optimal. Um die Energieverluste möglichst gering zu halten, wurden deshalb an die Wärmedämmwerte der Außenwände besonders hohe Anforderungen gestellt. Mit dem „KLB-SK-09“ entschieden sich die Verantwortlichen für die jüngste Generation der Leichtbeton-Mauersteine von KLB Klimaleichtblock. Die Kammern der Planblöcke sind mittig über die gesamte Höhe mit mineralischen Dämmstoffstecklingen gefüllt und erreichen eine Wärmeleitzahl von 0,09 W/(m·K). Mit einem 15 Millimeter starken Gipsputz innen, mit 36,5 Zentimeter dicken Mauersteinen sowie einem 20 Millimeter starken Kalkzementmörtel außen erreichen die Außenwände einen U-Wert von 0,26 W/m²K. Dies ermöglicht ein durchgängig monolithisch errichtetes Mauerwerk ohne ein zusätzlich angebrachtes Wärmedämmverbund-System.

Die aufeinander abgestimmte Systemvielfalt des KLB-Sortiments ermöglichte es zudem, auch die Innenwände konsequent mit Leichtbetonsteinen auszuführen. Je nach schallschutztechnischen Ansprüchen wurden zum Beispiel für die Wohnungstrennwände oder zum Treppenhaus hin Plan-Schalldämmblöcke in den Stärken 17,5 beziehungsweise 24,0 Zentimeter eingesetzt. Beidseitig mit einer Gipsputzauflage versehen, erreichen die Wände hier Direktschalldämm-Maße Rw von bis zu 62,5 Dezibel.

www.klb-klimaleichtblock.de

Mauerwerk

Hospiz in Rodgau

Auf dem von der Stadt Rodgau in Hessen zur Verfügung gestellten, rund 4.000 Quadratmeter großen ehemaligen Waldgrundstück „Am Wasserturm“ entstand ein Hospiz mit zwölf Zimmern. Es ist die erste Einrichtung dieser Art im gesamten Landkreis Offenbach. In einem Hospiz entscheiden die Sterbenden, wie sie ihre letzte Lebensphase gestalten wollen. Der Fokus der Betreuung liegt sowohl auf dem kranken Menschen als auch auf seinen Angehörigen, die ebenfalls leiden.

Initiatorin des Projektes ist die Hospiz Stiftung Rotary Rodgau. Die bereits 2014 von 24 Mitgliedern des Rotary Clubs Rodgau gegründete Stiftung hat zum Ziel, die Hospiz- und Palliativarbeit in der Region Offenbach zu fördern − überwiegend mithilfe von Spenden und ehrenamtlichem Engagement. Zu den Spendern zählten auch die Rodgauer Baustoffwerke GmbH Co. KG, die das Material für den Rohbau bereitstellten. Das Unternehmen ist Gesellschafter der Unika GmbH, einer Markenorganisation mittelständiger Kalksandsteinhersteller.

Entwurf und Projektentwicklung übernahmen die Architekten der Rodgau-Planungs-Team GmbH. Die Ausführungsplanung und Bauleitung hatte der Architekt Matthias Bauer mit seinem Büro ABP aus Hanau inne. Das Gebäude wurde klassisch in Mauerwerksbauweise mit Kalksandstein-Planelementen auf einem Platten- und Streifenfundament aus Stahlbeton in WU-Qualität errichtet. Tragende Bauteile, wie Stützen, Unter- und Überzüge, bestehen aus Stahlbeton. Die großen Formate der Planelemente und deren bereits werkseitig erfolgter passgenauer Zuschnitt für die zu erstellenden Mauerwerkswände führten zu einer Verkürzung der Bauzeit um drei Wochen. Die produktspezifischen Eigenschaften des Baustoffs, wie die gute Wärmespeicherfähigkeit und die hohe Rohdichte, schaffen durch den Ausgleich von Temperaturspitzen ein angenehmes Raumklima und bieten einen zuverlässigen Schallschutz.

Das Hospiz am Wasserturm ist als eingeschossige Anlage konzipiert, bei der von allen zwölf Zimmern aus die angegliederte Terrasse direkt zugänglich ist. Ein dreizehntes Zimmer bietet Angehörigen eine Übernachtungsmöglichkeit. Im zentralen Bereich des Gebäudes steht ein gemeinsam nutzbarer Wohn- und Essbereich mit direkter Anbindung an die Küche zur Verfügung. Um die Kommunikation zwischen Personal, Hospizgästen und Angehörigen zu fördern, wurde die Küche zum Wohn- und Essbereich hin offen und wohnlich gestaltet. Als Rückzugsort für alle Anwesenden dient ein Raum der Stille.

www.unika-kalksandstein.de

Leichtbeton

Zulassung für Wandtafeln

Sämtliche Planblöcke und Planelemente des Leichtbetonherstellers KLB Klimaleichtblock erfüllen die Voraussetzungen für die Erstellung massiver, geschosshoher Außen- und Innenwandtafeln. Dies geht aus der aktuellen bauaufsichtlichen Zulassung des Deutschen Institutes für Bautechnik (DIBt, Z-17.4-1224) in Berlin hervor, die die korrekte Herstellung und vor allem den Transport von Leichtbeton-Mauertafeln regelt. Die Zulassung der untersuchten Baustoffe erfolgte ohne jede Einschränkung. Damit sind sie zum Beispiel auch in Regionen mit erhöhter Erdbebengefahr einsetzbar. Die Verarbeitung der Planblöcke und -elemente erfolgt im üblichen Dünnbettverfahren, sodass hinsichtlich der statischen und bauphysikalischen Eigenschaften keine Abstriche gemacht werden müssen.

www.klb-klimaleichtblock.de