Mauerwerk

Symbiose im Bestand

Anknüpfend an die Architekturgeschichte des Standorts, fügt sich das neue „Zooviertel-Carrée“ im Düsseldorfer Stadtteil Düsseltal in seine städtebauliche Umgebung ein. Auf dem ehemaligen Gelände des Bundesverbandes der Gießerei-Industrie realisierten slapa oberholz pszczulny | sop architekten ein Ensemble aus modernen Mehrfamilienhäusern mit 16 barrierefreien und 38 barrierearmen Wohneinheiten sowie acht Townhouses. Um dem Wohnviertel einen identitätsstiftenden Charakter zu verleihen und an die Gießerei zu erinnern, entschieden sich die Architekten dazu, einen Teil des Bestandes zu erhalten. „Ein herrlicher 50er-Jahre-Bau“, findet Architekt Helmut Oberholz, geschäftsführender Gesellschafter von sop architekten, mit Blick auf den funktionalen, unaufgeregten Haupteingang. Das Mitte des vergangenen Jahrhunderts errichtete Hauptgebäude wurde um ein Geschoss aufgestockt und in die neue Gebäudestruktur integriert. Mit seiner hellen Metallverkleidung hebt sich das neue Geschoss deutlich vom Bestand ab, während die historische Klinkerfassade des einstigen Eingangsportals als optischer Ankerpunkt für den Dialog zwischen der Geschichte des Zooviertels und seiner Zukunft fungiert.

Alle Neubauten wurden mit funktionsgetrennten Außenwänden aus Kalksandstein von KS Original ausgeführt. Neben den ausschlaggebenden Vorteilen bei Schall- und Brandschutz sowie der Statik bildet der weiß gehaltene Charakter der Neubauten zugleich ein Gegengewicht zur Historie. Die Wandoberflächen im Innern der Untergeschosse wurden außerdem als Sichtmauerwerk ausgebildet und nur mit Farbe beschichtet. Das regelmäßige Format und die Scharfkantigkeit der Kalksandsteine betonen zudem die hochwertige Optik.

www.ks-original.de

Mauerwerk

Solide, aber auch rationell

In der Jakoberwallstraße nahe der Augsburger Innenstadt fanden in einem neu errichteten Mehrfamilienhaus 28 Mietparteien ein Zuhause. Geplant und realisiert wurde der Wohnkomplex von der GS Wohnbau, einem Bauträger, der sich auf die Erstellung schlüsselfertiger, individueller Häuser spezialisiert hat. Für das bereits 1927 gegründete Unternehmen war angesichts seiner langjährigen Erfahrung klar, dass Langlebigkeit und Qualität bei Konstruktion und Materialien im Vordergrund stehen sollten. Bei dem Gebäude in der Jakoberwallstraße griff man daher auf traditionelles Kalksandstein-Mauerwerk zurück. Der Baustoff – in diesem Fall von Unika – besitzt eine hohe Rohdichte, die über die DIN 4109 hinausgehende Schalldämmwerte ermöglicht. Gerade bei Mehrfamilienhäusern ist der Schallschutz stets ein prekäres Thema. Gute Werte sind für erfolgreiche Projekte somit essenziell. Außerdem bewirkt die hohe Rohdichte der Steine eine gute Wärmespeicherfähigkeit des Mauerwerks, die Temperaturspitzen abfedert und ein behagliches Raumklima schafft. Für einen wirtschaftlich vorteilhaften Baufortschritt wurden die Außen- und Innenwände mit großformatigen Planelementen erstellt. Sie werden auf Basis der digitalen Planungsdaten passgenau für jede Wand des Gebäudes im Werk produziert. Restmaterial und übermäßiger Verschnitt fallen kaum noch an. Auf die Baustelle wird auch nur das Material geliefert, was die Handwerker gerade benötigen. Insgesamt verkürzen sich die Vorhaltezeiten von Kranen, Containern oder Gerüsten deutlich. Somit bietet dieses Bausystem Bauherren und Architekten maximale Gestaltungsfreiheit bei hochwertiger Ausführung.

www.unika-kalksandstein.de

Mauerwerk

Zwei Schalen aus Leichtbeton

Die typische Konstruktion einer zweischaligen Außenwand setzt sich aus tragendem Mauerwerk, der Kerndämmung und dem Verblendmauerwerk zusammen. Seltener findet dagegen die von Seelbach + Schäfer Architekten aus Andernach beim Neubau eines Mehrfamilienhauses am Birkenring gewählte ­Variante Verwendung: Innenwand (24 Zentimeter) und Außenwand (11,5 Zentimeter) bestehen aus großformatigen Leichtbetonelementen, die Kerndämmung dazwischen ist zwölf Zentimeter stark. ­Triotherm nennt der Hersteller KLB Klimaleichtblock sein System. Im Vergleich zum üblichen Aufbau mit der klaren Funktionstrennung der einzelnen Schichten übernimmt hier auch die äußere Schale Teile des Wärmeschutzes, der die Wärmedämmleistung von herkömmlichem Verblendmauerwerk um das Vier- bis Sechsfache übertrifft. So konnte auch durch den U-Wert der Außenwand von 0,16 W/(m²K) die Forderung des Bauherrn nach einem Gebäude mit guter Energiebilanz, aber ohne WDVS erreicht werden. Dass der Abbau des für den KLB-Leichtbeton verwendeten Zuschlagstoffs Bims am Rande der Vulkaneifel und die Produktion der Steine in der Region erfolgen, wurde vom Bauherrn ebenfalls positiv bewertet. Leichtbeton weist zudem gute Werte beim Schallschutz auf. Aufgrund seiner porigen Struktur und der verwendeten Zuschläge erhält der Baustoff nach den gültigen Massekurven der Schallschutznorm DIN 4109 einen Bonus von zwei Dezibel für das bewertete Schalldämm-Maß gegenüber vergleichbaren Wandaufbauten mit gleicher Masse. Ausschlaggebend für das Triotherm-Wandsystem war nicht zuletzt die wirtschaftliche Erstellung des Rohbaus. Es wurden großformatige Elemente verwendet, die im Vergleich zu einer zweischaligen Wand mit Verblendmauerwerk deutlich weniger Versetzvorgänge benötigen.

www.klb-klimaleichtblock.de

Mauerwerk

Neuer Stein, neues Haus

Beim Bau eines Dreifamilienhauses in Nürnberg entschied sich der Bauherr Thomas Herbert kurzfristig für eine Umplanung, um den von Xella neu im Markt eingeführten „Ytong ThermStrong PP4-0,50“ zu verwenden. Der Porenbetonstein besitzt im Vergleich zu dem ursprünglich gewählten klassischen Planblock des Herstellers einen besseren Lambdawert von  = 0,10 W/(mK) und wurde speziell für Gebäudelösungen im massiven, monolithischen Mehrgeschossbau entwickelt. Die Kombination von hoher Steinfestigkeit und Rohdichte mit einer geringeren Wärmeleitfähigkeit ist bei Porenbetonsteinen laut Xella derzeit einzigartig. Für den Bauingenieur Thomas Herbert war aufgrund einer nahe gelegenen Bahnstrecke und eines Flugplatzes vor allem der höhere Schallschutz für die Umorientierung ausschlaggebend. Das führte in diesem Fall zu einer Verbesserung von vier Dezibel. Damit wurde bei den gewählten 42,5 Zentimeter starken Außenwänden ein Schalldämm-Maß von 52,8 Dezibel erreicht. Für die einschalige monolithische Bauweise sprach aus Sicht des Bauherrn deren geringe Fehleranfälligkeit bei der Erstellung des Rohbaus. Im Falle einer Instandsetzung während der Nutzungszeit des Gebäudes sind außerdem die Schadensursachen besser erkennbar, leichter zuzuordnen und unmittelbarer behebbar. Um im System zu bleiben, erhielt das Haus noch ein Ytong-Massivdach. Die bewehrten großformatigen Porenbeton-Dachplatten hat Bauingenieur Herbert für die Ausführung seines Walmdaches schräg stehend geplant; die Fußpunkte sind gegen Verrutschen gesichert. Aus statischer Sicht sei dies eine einfache, stabile Grundform, sodass die Eigenschaften des Porenbetons, wie der gute Wärme-, Brand- und Schallschutz, auch beim Walmdach zum Tragen kommen.

www.xella.de

Holzbau

Massivbau mit Holz

Die übliche Bauweise für Außenwände im Holzbau ist der Holz-Rahmenbau mit einer dämmstoffgefüllten Ausfachung und beidseitiger Beplankung. Das MHM & Abbund Zentrum OELDE bietet mit der „Massiv-Holz-Mauer“ eine Alternative. Aufgrund ihrer variablen Dimensionen sind die Elemente für nahezu alle Bauvorhaben einsetzbar und zudem umweltfreundlich: Zur Herstellung werden genutete Nadelhölzer verwendet. Die Nuten erzielen zusätzliche Lufteinschlüsse, die den Dämmwert deutlich verbessern. Durch die kreuzweise Verbindung mit Aluminiumrillenstiften entstehen massive Elemente, für die weder Leim noch sonstige chemische Zusätze benötigt werden. Für die Produktion kommt ausschließlich einheimisches Holz aus nachhaltigem Anbau zum Einsatz, das durch die technische Trocknung gegen Holzschädlinge resistent ist. Innen können direkt Gipsfaser-, Gipskarton- und Lehmbauplatten oder eine Holzverkleidung aufgebracht werden; außen bei Bedarf Holzfaserdämmplatten, die verputzt, mit einer Holzschalung oder Fassadenplatten verkleidet werden können. Ergänzt wird das Wandsystem durch Dach- und Deckenelemente.

www.mhm-abbundzentrum.de