Belüftung, Bewässerung und Begrünung

Prima Klima

Lehm, Wasser und Pflanzen sorgen für gute Luft und Wohlbefinden. Wir zeigen Produkte und Ideen, die mehr Natur in Büros und Wohnungen bringen.

KOMFORTABEL UND GÜNSTIG
Die Entscheidung für eine dezentrale Aufbereitung von Warmwasser kann sich durchaus lohnen.

Ob Neubau oder Sanierung: Für die Bereitung von Warmwasser wird nur selten eine dezentrale Lösung gewählt. Werden elektronische Durchlauferhitzer installiert, sind die Investitions- und Betriebskosten im Vergleich zur üblichen zentralen Versorgung mit Speicher und langen Leitungswegen deutlich günstiger. Das warme Wasser steht ohne Vorlaufzeiten direkt an der Entnahmestelle zur Verfügung und es wird auch nur so viel Wasser mit der gewünschten Temperatur erhitzt, wie tatsächlich benötigt wird. Das Erhitzen des Wassers direkt an der Zapfstelle senkt vor allem den Energieverbrauch deutlich, denn bei der zentralen Warmwasseraufbereitung muss das Wasser wegen der langen Leitungswege aus hygienischen Gründen auf mindestens 60’ Grad Celsius vorgeheizt werden. Die Temperatur wird dann durch das Zumischen von kaltem Wasser an der Entnahmestelle reduziert.

Bei alten Gebäuden mit sehr hohem Heizwärmebedarf kann das sinnvoll sein, aber bei Renovierungen und Neubauten, die den Niedertemperaturbereich nutzen, führt das Bereitstellen, Speichern und Weiterleiten des heißen Wassers zu hohen Energieverlusten. Adeline Wagner, Fachberaterin beim Hersteller von Warmwassergeräten Clage aus Lüneburg, sagt: „Bei der dezentralen
Lösung betragen die Verteil-, Anlauf- und Anlagenverluste nur etwa drei Prozent des Energiebedarfs, bei einem Einfamilienhaus mit zentraler Warmwasserversorgung dagegen mindestens 40 Prozent.“ Daher ist es sinnvoll, Warmwasser von der Heizung zu trennen. Küche, Waschbecken und Bad werden dann jeweils mit einem dezentralen E-Durchlauferhitzer ausgestattet. Wichtig ist die richtige Dimensionierung der Durchlauferhitzer. Grundsätzlich gilt: Je höher die Anschlussleistung, desto größer ist die Durchflussmenge warmen Wassers. Zur Versorgung eines Handwaschbeckens genügt bereits ein steckerfertiges 3,5-kW-Gerät. Für die Küchenspüle mit einem normalen Bedarf ist eine Anschlussleistung von 13 kW ideal. Im Bad dagegen sollte die maximale Heizleistung von 24 kW oder 27 kW gewählt werden. Da Durchlauferhitzer kein Wasser bevorraten müssen, sind ihre Abmessungen sehr klein. Die Geräte fügen sich somit nicht nur harmonisch in jede Umgebung ein, sondern sie lassen sich auch gut in Wandnischen oder einem Badmöbel installieren und können zudem zwei nebeneinanderliegende Räume versorgen.

www.clage.de

SCHLANKES LÜFTUNGSSYSTEM
Erlus hat das Lüftungssystem „Via Vento“ für Einfamilienhäuser weiterentwickelt. Die neue Version „Via Vento S“ passt in jede 17,5 Zentimeter starke Wand. Die ein- oder zweizügig verfügbaren Installationsschächte sind sowohl als geschosshohe Elemente als auch für die Montagebauweise verfügbar. Der zweizügige Stein enthält Zu- und Abluft sowie den Installationsschacht für die Haustechnik. Der Abzweig zur Querverteilung in den Geschossen erfolgt mit vorgefertigten Anschlusssteinen und Sechsfach-Querverteilern. Die Leitungen werden geschützt in die Rohbetondecke eingebaut, wodurch Überschneidungen mit anderer Haustechnik nahezu vermieden werden. Die aus Beton gefertigten Schächte bieten nicht nur einen guten Schallschutz, sondern sie sind zudem innen, ebenso wie die Verteiler und Ventiladapter, mit einer Beschichtung versehen, die eine hygienische Reinigung ermöglicht und gegen das Wachstum von Mikroorganismen ausgerüstet ist. Mithilfe des mitgelieferten Reinigungssets kann der Bewohner die Reinigung auch selbst durchführen. Via Vento S ist mit allen handelsüblichen zentralen Wohnraumbelüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung kombinierbar.

www.erlus.de

KLIMAELEMENTE IN LEHMTROCKENBAU
Die ArgillaTherm GmbH aus Göttingen hat Lehm-Klimaelemente für den Trockenbau zum Heizen und Kühlen von Gebäuden entwickelt. Die in einem speziellen Trocken-Flächenpressverfahren hergestellten Platten werden direkt an der Decke oder Wand befestigt. Für den Einsatz im Gewerbebau ist ein Leichtbau-Abhängesystem verfügbar. Probleme mit Tauwasser im Kühlbetrieb sollen laut Hersteller nicht entstehen, da das Rohr in den Lehm eingebettet ist, der eventuell entstehendes Tauwasser aufnimmt und zur Deckenoberfläche transportiert, wo es verdunstet. Der Vorteil des Systems besteht vor allem im BaustoffŸ selbst: Lehm neutralisiert LuftschadstoffŸe, absorbiert Gerüche und reguliert die Luftfeuchtigkeit, was das Raumklima verbessert.

www.argillatherm.de

HECKEN UND WASSERWÄNDE
Die Robert Bosch Power Tools GmbH mit Sitz in Leinfelden-Echterdingen verfügte über diverse Büroflächen, die zu einem ansprechenden Open-Space-Büro vereint werden sollten. Ziel war es, eine Arbeitswelt mit angenehmem und gesundem Raumklima zu schaffŸen. Trotz des offŸenen Bürokonzepts war es dem Bauherrn wichtig, die Privatsphäre der Mitarbeiter zu berücksichtigen. Auf einen Teil der wegen der fortschreitenden Digitalisierung mittlerweile leer stehenden Schränke wurde verzichtet. Stattdessen sorgen jetzt grüne Hecken und modulare Wasserelemente von Art Aqua für eine Zonierung zwischen den einzelnen Arbeitsplätzen. Jedes der Heckenelemente umfasst eine Blattoberfläche von zehn Quadratmetern, die einen halben Liter Wasser pro Tag verdunstet. Außerdem werden CO2, Formaldehyd und lipophile Schadgase absorbiert. Ein weiterer EŸffekt ist eine bessere Raumakustik, denn durch die große Blattoberfläche wird der Schall minimiert. Für eine optimale Luftfeuchte von 45 bis 50 Prozent in dem Open-Space-Büro wurden die begrünten Heckenelemente punktuell um Wasserobjekte ergänzt. Das Glasmodul 800 mit beidseitig benetzter Glasoberfläche verdunstet pro Quadratmeter Wasserfläche 5,5 Liter Wasser am Tag und bei der ein Meter breiten und 2,20 Meter hohen Glaswasserwand beträgt die Verdunstung etwa 15,5 Liter pro Tag. Auch das Wasser trägt zur Luftreinigung bei, indem es beispielsweise Feinstaub und Gerüche filtert.

www.artaqua.de

Dämmung, Ausstieg, Bewässerung

Höher, schneller, effizienter

Der Testturm für Aufzüge im badenwürttembergischen Rottweil war bereits in der Bauphase ein Publikumsmagnet. Ab Oktober können Besucher dann auch die Aussichtsplattform auf 232 Metern Höhe nutzen.

Die Thyssenkrupp Elevator AG mit Hauptsitz in Essen ist einer der führenden Hersteller von Aufzugsanlagen. Ein wesentliches Geschäftsfeld sind Aufzüge für jegliche Hochhäuser dieser Welt. Für die Bewältigung des Personenverkehrs solcher Gebäude sind modernste Technologien notwendig, deren Entwicklungsstand stets fortgeschrieben werden muss, will man im globalen Wettbewerb nicht nur bestehen, sondern Trends setzen. Das bedingt intensive Forschung unter möglichst realen Bedingungen. Die werden ab Oktober dieses Jahres mit der Inbetriebnahme des 246 Meter hohen Aufzugtestturms in Rottweil zur Verfügung stehen. In insgesamt zwölf Schächten werden hier Aufzuglösungen erprobt und zertifiziert, die sich mit bis zu 64,8 Kilometern in der Stunde beziehungsweise 18 Metern pro Sekunde auf- und abwärts bewegen. Drei der Schächte sind speziell für das System „Multi“ reserviert, den Angaben des Unternehmens zufolge weltweit ersten seillosen Aufzug, mit dem die Technologie der Magnetschwebebahn Einzug in die Aufzugbranche hält.

Diese innovative Ausrichtung spiegelt sich auch im Bauwerk selbst. Der Entwurf der Architekten Helmut Jahn und Werner Sobek fällt nicht nur aufgrund seiner Höhe schon von Weitem ins Auge. Der Turmschaft wird mit einem PTFE-beschichteten Glasfasergewebe – insgesamt rund 17.000 Quadratmeter – spiralförmig umhüllt. Das Hightech-Gewebe ist selbstreinigend, langlebig und soll das Bauwerk vor intensiver Sonneneinstrahlung sowie Wind schützen. Innovativ ist auch das Wärmemanagement des Turms ausgerichtet: Die Wärme aller Geräte wie Motoren und Computer wird in einem Luftspeicher aufgefangen und von dort aus über Wärmetauscher in die zu beheizenden Räume zurückgeführt. Jonas Buck von der Ed. Züblin AG: „Bereits in der Bauphase war der Turm ein Publikumsmagnet. An seinem Fuß haben wir deshalb eine Besucherplattform eingerichtet, die während der regelmäßigen Führungen häufig bis auf den letzten Platz belegt war.“ Ab Oktober können Interessenten dann auf 232 Metern Deutschlands höchste öffentliche Besucherplattform nutzen.

Das Dach des Testturms erhielt einen nicht brennbaren Aufbau, dessen Basis eine gelochte Trapezprofiltragschale bildet. Die gesamte Dämmung besteht aus Steinwolle des Herstellers Rockwool. Verwendet wurden zunächst Akustikfüller, um die Sicken der Trapezprofile zu füllen; darüber folgt eine Dampfbremse. Hauptbestandteil des weiteren Aufbaus ist die Gefälledämmung, die sich aus einer 120 Millimeter dicken Grunddämmung, einer ebenfalls 120 Millimeter dicken Stufendämmung (beides Durock 037) sowie der druckbelastbaren Gefälledämmung mit „Georock-037“-Platten zusammensetzt. Um das zweiprozentige Gefälle herzustellen, wurde exakt nach Verlegeplan gearbeitet. Die Regenwasserableitung hin zu den beiden Abflüssen erfolgt über eine mit „Keprock“-Kehlgefälleplatten erstellte Punktentwässerung. Die Dämmdicke liegt damit zwischen maximal 360 und 160 Millimetern im Bereich der beiden Abflüsse. Die relativ kleine Dachfläche von nur 160 Quadratmetern und der runde Grundriss erhöhten den Aufwand der Arbeiten deutlich. Jede Platte in den Randbereichen, sowohl der Grund- als auch der Gefälledämmung, musste von Hand zugeschnitten und exakt den Rundungen des Turms angepasst werden. Für die Ausführung standen zudem nur zwei Tage zur Verfügung und der Materialtransport nach oben gestaltete sich auch aufwendiger als üblich.

www.rockwool.de

 

Kapillarbewässerung für Extensivbegrünung

Zinco hat ein System zur Kapillarbewässerung für extensive Dachbegrünungen entwickelt, das das Wasser direkt in den Wurzelraum leitet. Die dafür entscheidenden Systembestandteile sind das „Aquafleece AF 300“ und die darauf im Abstand von etwa 50 Zentimetern verlegten und mit Klettbändern befestigten Tropfschläuche, die bei ausbleibendem Regen mittels automatischer Steuerung mit Wasser versorgt werden. Durch den kapillaren Aufstieg werden zuerst die Pflanzen im darüberliegenden Substrat versorgt. Den anderen Teil des Wassers nimmt das Aquafleece auf. Es besteht aus zwei Schichten, wobei das oberseitige Vlies das von oben kommende Wasser zuerst in der Fläche verteilt. Ist es gesättigt, lässt das unterseitige dichte Gewerbe das Wasser langsam durchtropfen. Unter dem Aquafleece befindet sich das Drän- und Wasserspeicher-Element auf der Trenn- und Schutzlage. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Zusatzbewässerung, wie Rasensprenger oder Tröpfchenbewässerung, verbraucht das kapillare System deutlich weniger Wasser.

www.zinco.de

Substratschienen für exakte Trennung

Mit den neuen Substratschienen der Firma Richard Brink lassen sich Außenflächen und Dachbegrünungen in Form bringen, denn sie trennen Schüttungen und Granulate exakt voneinander ab. Das auf Entwässerungstechnik spezialisierte Unternehmen fertigt die in Aluminium und Edelstahl verfügbaren Systeme in zwei Ausführungen: Die Variante „BE SUS“ orientiert sich optisch an den Beeteinfassungen des Herstellers und wird in flexibler sowie gerader Form produziert. Das gerade Modell „KFL SUS“ gleicht im Aufbau den Kiesfangleisten. Damit Niederschläge gut abgeleitet werden, besitzen die Substratschienen oberhalb des Schienenfußes eine perforierte Dränage-Lochreihe – ein Vorteil bei begrünten Dachflächen, wo überschüssiges Wasser nicht in den Untergrund abfließen kann. Darüber hinaus ermöglichen die Rückkantungen an beiden Modellen eine einfache Verlängerung durch Verbindungsbleche. Diese werden einfach in die Schienen eingeführt und mithilfe von Schrauben befestigt. Sie stellen den lückenlosen Übergang sicher. Rückkantungen und Verbinderbleche verleihen den Systemen zusätzliche Stabilität.

www.richard-brink.de

Exklusiver Flachdachausstieg

Mit „TopLight“ hat das auf Flachdachausstiege und Oberlichter spezialisierte Unternehmen Staka Bauelemente eine Lösung für das Premiumsegment im Wohnungsbau auf den Markt gebracht. Der ein Meter breite und wahlweise ein, zwei oder sogar drei Meter lange Flachdachausstieg vereint eine edle Formgebung mit einem komfortablen Zugang zur Dachterrasse über eine herkömmliche Treppe. Durch die große, mit einer Dreifachverglasung (UWert 0,6 W/m2K) ausgestattete Öffnung gelangt zudem viel Tageslicht in den Innenraum. Bei hohen Außentemperaturen hilft ein integrierter Sonnenschutz hingegen, das Wohnklima zu regulieren. Weitere Ausstattungsmerkmale sind ein guter Schallschutz sowie im Rahmen verdeckt eingebaute Motoren für das elektrische Öffnen und Schließen per Funkfernbedienung. Der Flachdachausstieg ist bei Dachneigungen zwischen null und 15 Grad einsetzbar und wird aus Edelstahl mit Schmutz abweisender Beschichtung gefertigt. Die Verglasung ist durchsturzsicher und durch ihre Fünf-Grad-Neigung läuft Regenwasser schnell ab.

www.staka-flachdachausstiege.de