Abdichtung

Ganz in Schwarz

Ein Wohnhaus zeigt, dass EPDM-Abdichtungsbahnen neben funktionalen Eigenschaften auch durch eine besondere Optik überzeugen können. 

Der Neubau eines Einfamilienhauses im Siebengebirge sollte sich aufgrund der malerischen Umgebung durch eine zurückgenommene Architektur auszeichnen. Die Geometrie entspricht der ursprünglichen Form eines Wohnhauses mit Satteldach. Doch entgegen dem Mainstream der Verwendung dafür typischer Materialien, wie Ziegel fürs Dach und Klinker an der Fassade, griffen „da und dort architekten“ Irene Plachetka und Joerg Dalichau aus Köln auf eine ungewöhnliche Variante zurück. Als äußerste Schicht überspannen mattschwarze EPDM-Abdichtungsbahnen nicht nur das Dach, sondern auch die Fassaden. Dieses homogene Erscheinungsbild stören auch keine Regenrinnen und Fallrohre. Niederschläge laufen hier über die Abdichtung an Dach und Fassade in die gebäudeumlaufende Entwässerung ab. Weiterhin wurde auf sichtbare Fensterrahmen verzichtet, sodass lediglich die Glasflächen die schwarze Haut der Gebäudehülle unterbrechen. Die Reduktion auf das Wesentliche sollte sich auch in der Baukonstruktion widerspiegeln, indem die Außenwände möglichst wenige Schichten aufweisen. Das Untergeschoss des Wohnhauses ist halb in den Berghang gebaut und besteht aus Beton. Für die beiden Obergeschosse waren der schnellen Montage wegen vorgefertigte Holztafelwände aus Brettsperrholz vorgesehen. Ihr Aufbau erforderte einen intensiven Dialog aller am Bau Beteiligten während der gesamten Planungsphase, um die bauphysikalischen und ästhetischen Anforderungen der Außenwände zu erfüllen und dauerhaft sicherzustellen. In den Fertigungshallen der ausführenden Zimmerei und Dachdeckerei wurden daher verschiedene Klebe- und Befestigungsverfahren der Wärmedämmung sowie der EPDM-Abdichtung getestet. Michael Pietsch, der als Architektenberater von Carlisle CM Europe das Projekt begleitete, erklärt: „Untersucht wurde zum Beispiel die Abreißfestigkeit für das Verkleben des Dämmstoffs. Weitere Tests bezogen sich unter anderem auf die Eignung der Grundierung zum Verkleben der Dampfsperre auf der Holzunterkonstruktion sowie in Verbindung mit der EPDMBahn.“ Im Ergebnis wurde der Schichtenaufbau für das Dach und die Fassade wie folgt festgelegt: tragende Wände aus Brettsperrholz, innere Wandoberfläche weiß lasiert; Dampfsperre „Alutrix“ verklebt, 16 Zentimeter Mineralfaserdämmung, verklebt und gedübelt; EPDM-Abdichtungsbahn „Resitrix“ mit sich überlappenden Bahnen verklebt. Für eine ebenmäßige Optik wurden dabei die senkrechten Nähte an den Fassaden verschweißt. Planung, Herstellung und Einbau der Fenster erforderten ebenfalls viel Detailarbeit. Während in der vorderen Giebelfassade große Fensterflächen den Blick in die Landschaft freigeben, wurde für die anderen Außenwände ein Spiel aus verschieden großen quadratischen Formaten gewählt. Die meisten Fenster besitzen eine Festverglasung mit individuell geplanten Rahmen. Daher ließen sich die Abdichtungsbahnen vollständig über die Rahmen ziehen – auch dies eine Speziallösung, für die im Vorfeld der Anschlusspunkt am Fenster genau definiert und getestet werden musste.

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