GEV

Gesunde Raumluft kriegt ein Gesicht

Architekten stehen vor der Aufgabe, Gebäude zu planen, die im Einklang mit Mensch und Umwelt stehen. Orientierung bei der Auswahl emissionsarmer bauchemischer Produkte bietet die in Düsseldorf ansässige GEV (Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e.V.) durch das EMICODE-Siegel. Das Zertifikat kennzeichnet Bauwerks- und Hilfsstoffe mit geringstem Schadstoffausstoß. Dabei setzen die erforderlichen Emissionsgrenzwerte aktuell anspruchsvollste Standards am Markt. In der neuen Broschüre „Grünes Bauen mit dem EMICODE – emissionsarme Produkte“ fasst die GEV übersichtlich die Vorteile dieser Zertifizierung zusammen.

Laut Studie des Umweltbundesamts halten sich Erwachsene durchschnittlich 21 Stunden am Tag in Innenräumen auf, 15 davon in der eigenen Wohnung. Durch den Klimawandel und die sich verändernde Arbeitswelt nimmt der Trend weiter zu. Damit wird die Innenraumluft-Hygiene immer bedeutsamer. Erst recht vor dem Hintergrund der Energiewende und dichter werdenden Gebäudehüllen. „Zukunftssicher ist daher schadstoff- und emissionsarmes Bauen“, betont der Präsident des Verbandes Deutscher Architekten (VDA) Dip.-Ing. Gerhard Zach im Vorwort der neuen GEV-Broschüre und fährt fort: „Für den Architekten sind die Ansprüche ohne neutrale, leicht lesbare und rechtssichere Hilfestellung nicht erfüllbar. Hier hilft der EMICODE. Er berät, sichert perfektes, nachhaltiges, grünes Bauen und gibt verlässliche Auskunft für alle Baustoffe.“

Über Landesgrenzen hinweg erfüllen die EMICODE EC1-zertifizierten Produkte höchste Anforderungen an VOC-Emissionen. Dies bestätigen eine Vergleichsstudie des unabhängigen Analyseinstituts Eurofins Product Testing A/S und die Zeitschrift Öko-Test. Auf den Verpackungen ist das Label deutlich sichtbar abgebildet. Zudem werden die zertifizierten Hersteller und Produkte auf der GEV-Website aufgelistet. Mit einem Blick gehen Architekten und Planer dadurch sicher, dass die Baustoffe internationalen Ansprüchen an eine reine Innenraumluft und einen schonenden Umgang mit der Umwelt genügen.

Vergeben wird das Zertifikat von der GEV. Untersucht und erfasst werden die Produkte auf Antrag von unabhängigen Analyselaboren. Diese bringen durch das strenge, standardisierte EMICODE-Bewertungssystem in Erfahrung, wie viele flüchtige organische Substanzen im Baustoff enthalten sind. Bei positivem Ausgang erhalten die Hersteller für ihr Fabrikat das Siegel. Entwickelt wurde die Methode von Experten unterschiedlicher Branchen der Bauindustrie in enger Zusammenarbeit mit Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen.

Ursprünglich für Fußbodenverlegewerkstoffe gegründet, gehören mittlerweile zahlreiche bauchemische Produkte im Hochbau zum Geltungsbereich des EMICODE. Davon werden die meisten an Wänden und Böden verarbeitet – den größten Flächen in Gebäuden. Im Einzelnen zählen hierzu Wandplatten, Abdichtungen, Grundierungen, Klebstoffe, Spachtelmassen, Fugendichtstoffe, Dämmunterlagen, Parkettlacke und vieles mehr.

Unter Berücksichtigung ihrer jeweils spezifischen Besonderheiten, erschließt der EMICODE ständig neue Bauprodukte. Aktuell zählt die GEV über 100 Hersteller, etwa die Hälfte davon mit Hauptsitz im Ausland. Mehr als 4.000 Produkte sind mittlerweile durch das EMICODE-Verfahren zertifiziert – Tendenz steigend. So wuchs die Zahl der Unternehmen, die den EMICODE einsetzen, zwischen 2007 und 2015 um 148,8 Prozent. Auch durch den großen Geltungsbereich dient das Siegel Architekten und Planern als roter Faden beim grünen Bauen. Zumal immer mehr Ausschreibungen EC1-gekennzeichnete Verlegewerkstoffe fordern.

Regelmäßige Stichprobenkontrollen von unabhängigen Sachverständigen und Prüfinstituten sichern zudem langfristig die Einhaltung der Kriterien – ein entscheidender Vorteil des EMICODE gegenüber anderen Zertifizierungssystemen für gesundheits- und umweltverträgliche Bauprodukte.

Für alle, die näheres über die Verwendung und Standards des Umweltsiegels erfahren möchten, empfiehlt sich die neue GEV-Broschüre. Auf 24 Seiten erklärt das Werk die Vorzüge des Zertifikats und beschreibt die Prüfmethode im Detail. Grafiken veranschaulichen gekonnt die erlaubte Schadstoffkonzentration und das aktuelle Produktspektrum im Vergleich zu anderen Siegeln und vieles mehr. Neben dem VDA-Präsidenten Gerhard Zach kommen der GEV-Vorsitzende Stefan Neuberger und verschiedene Branchenteilnehmer zu Wort.

Mehr Informationen zu dem EMICODE gibt es unter www.emicode.com. Als zusätzlicher Service steht die Borschüre auf der Website der GEV zum Download bereit. (http://www.emicode.com/fileadmin/redaktion/Service/Downloads_D/GEV-Gruenes_Bauen.pdf)