Dämmung
Energetisch effizient
Dämmung fürs Steildach, intelligente Heizungssteuerung, Mauersteine und bauliche Lösungen für wärmedämmende Außenwände.
Haus aus Thermowänden
Der Tübinger Architekt Simon Maier realisierte ein gut gedämmtes Wohnhaus mit vorgefertigten Betonelementen und Sichtbetonflächen – außen wie innen.
Das Einfamilienhaus im schwäbischen Ofterdingen sollte so viel wie möglich sichtbaren Beton zeigen und wenig Energie verbrauchen; zugleich sollten die Baukosten überschaubar bleiben. Der Architekt Simon Maier vom Büro am3 aus Tübingen wählte vorgefertigte Syspro-Thermowände. Sie bestehen aus zwei Betonschalen, die durch Gitterträger miteinander verbunden sind und auf der Baustelle mit Ortbeton ausgegossen werden. An einer der beiden Schalen ist werkseitig bereits eine Dämmschicht integriert. Die Sichtseiten bilden mit jeweils glatt geschalten Betonflächen die Fassade und dienen in den Innenräumen als fertige Wandflächen. Auch die Untersichten der Halbfertigteildecken bleiben sichtbar. Durch eine entsprechende Dämmschichtdicke wurde auch der gewünschte energetische KfW-Effizienzhaus-70-Standard leicht erreicht. Simon Maier: „Diese Bauweise ist weitaus günstiger als ein vergleichbarer Bau in Ortbeton.“Das System Syspro wurde zunächst ausgeschrieben und über den Bauunternehmer angeboten. Hergestellt hat die Betonelemente schließlich die Kemmler Bau-stoffe GmbH aus Tübingen, mit der der Architekt während der gesamten Planung eng zusammenarbeitete. So hat das Unternehmen unter anderem seine Entwurfs- und Ausführungsplanung nochmals statisch geprüft und die Produktion darauf abgestimmt. Auch alle Details wurden vorab genau festgelegt – etwa Aussparungen in den Betonelementen über den Fenstern, in denen elektrisch betriebene Rollstores verlaufen, Öffnungen für in die Decke eingelassene Lampen oder Rücksprünge in Massivwänden für die Betonsockelleisten im Bad. Außer den kerngedämmten Außenwänden, die vier bis fünf Meter breit und drei Meter hoch sind, hat Maier weitere Fertigteile geplant, etwa für Stützen, Decken und Trennwände. Die Flächen über den Holzfenstern der unteren Etage bestehen aus kleineren Elementen, wobei die Fugen exakt auf den Fensterverlauf abgestimmt sind. Insgesamt trugen derart sorgfältig geplante Details maßgeblich zum homogenen Erscheinungsbild des Hauses bei.
www.syspro.de
Effiziente Mauersteine
Die Plansteine „SK08“ und „SK09“ des Leichtbeton-Herstellers KLB Klimaleichtblock sind jetzt auch in Wandstärken von 42,5 und 49,0 Zentimetern verfügbar. Die inneren Kammern der Steine sind über die gesamte Höhe mit Stecklingen aus Steinwolle gefüllt, was zu Wärmeleitwerten (-Wert) von 0,08 und 0,09 W/(mK) führt. Mauerwerk aus 49 Zentimeter dicken SK08-Plansteinen erreicht in Kombination mit 1,5 Zentimeter starkem Innenputz und zwei Zentimeter starkem Außen-Wärmedämmputz einen U-Wert von nur 0,15 W/(m2K). So lassen sich Niedrigenergiehäuser bis hin zum Passivhaus-Standard in einschaliger Bauweise ohne Zusatzdämmung der Außenwände (WDVS) realisieren.
www.klb-klimaleichtblock.de
Heizung energiesparend steuern
Das Energiesparsystem „Adapterm“ von Techem ist ein Beispiel dafür, dass man in Wohngebäuden, die bereits mit dem „Techem Smart System“ zur Heiz- und Nebenkostenabrechnung ausgestattet sind, auch mit geringen Investitionen mindestens sechs bis zehn Prozent Heizenergie sparen kann – ohne Komforteinbuße für die Bewohner. Denn das System ermöglicht es, dass die Heizungsanlage nur die tatsächlich benötigte Wärme erzeugt. Die Heizungsanlage benötigt dafür regelmäßig Daten von den Heizkostenverteilern aus den Wohnungen, die das Adapterm-Modul per Funk übermittelt. So wird der Wärmebedarf jedes einzelnen Heizkörpers anonymisiert an die Regelung übermittelt und mithilfe eines eigens entwickelten Algorithmus der tatsächliche Bedarf im Gebäude ermittelt. Das direkt mit der Heizungsanlage verbundene Modul passt dann die Vorlauftemperatur der Heizungsanlage entsprechend an. Die Menge der eingesparten Energie lässt sich über einen Online-Service prüfen.
www.techem.de
Erneut gedämmt
Plattenbaufassaden wurden jetzt mit rein mineralischem Wärmedämmverbund-System saniert.
Die Städtische Wohnungsgesellschaft (SWG) in Eisenach hat seit der Wende 92 Prozent ihrer Bauten modernisiert – als einen der ersten in den 1990er-Jahren einen fünfgeschossigen Plattenbau an der Stedtfelder Straße. An der damals aufgebrachten EPS-Dämmung zeigten sich später allerdings erhebliche Mängel: Die Fassade war stark veralgt, teilweise löste sich bereits der Putz und Spechte hatten diverse Löcher hinterlassen. Die SWG entschied sich deshalb für den Ersatz durch ein stabiles mineralisches Wärmedämmverbund-System (WDVS) der Marke „Multipor“ von Xella. Die diffusionsoffenen Platten verhindern weitgehend die Feuchtebildung auf der Wandoberfläche. Damit sinkt die Gefahr der Ansiedlung von Mikroorganismen deutlich, auch ohne Biozide. Außerdem überzeugten die nicht brennbaren Materialeigenschaften des Dämmstoffs der Baustoffklasse A, der zudem keine Brandschutzriegel erfordert. Zusätzlich verbessert sich im Vergleich zur ungedämmten Außenwand der Schallschutz um bis zu zwei Dezibel.
Im Rahmen der Sanierung strukturierte das zuständige Architekturbüro Sauerbier, Wagner und Giesler aus Eisenach auch die Fassaden gestalterisch neu. Peter Sauerbier: „Durch die Einteilung in Sockelgeschoss, Obergeschosse und Dachzone sowie das Einfügen von Gesimsbändern und Fensterrahmungen ist das vorher monotone Großblockgebäude nun optisch in mehrere Einzelhäuser mit individuell zugeordneten Hauseingängen gegliedert.“ Die Realisierung erforderte von den Verarbeitern handwerkliches Können. Eine besondere Herausforderung stellte die Unebenheit des Untergrundes dar – verursacht durch die zum Teil hohen Toleranzen der Betonfertigteilwände. Deshalb entschieden sich die Planer in Abstimmung mit der SWG für einen zweilagigen Aufbau des WDVS, bestehend aus einer geklebten und gedübelten ersten Lage und einer daraufgeklebten zweiten Lage. Die untere Schicht wurde genutzt, um die Fassade aufzuteilen und einzelne Flächen neu auszurichten. Größere Unebenheiten wurden dabei durch entsprechendes Zuschneiden oder durch Beischleifen der Dämmplatten ausgeglichen.
Den oberen Abschluss bildet ein mineralischer Unter- und Oberputz. Wie generell bei WDVS üblich, enthält der Unterputz ein darin eingebettetes Glasfaser-Armierungsgewebe, um Risse im Putz zu vermeiden. Abschließend wurde ein diffusionsoffener und biozidfreier Silikat-Anstrich aufgebracht. Die Verlegung der rund 1.400 Quadratmeter Multipor-Dämmung dauerte etwa 14 Wochen. Peter Sauerbier: „Für reliefartige Fassadenstrukturen eignen sich die Platten besonders gut. Kleinere Vor- und Rücksprünge ließen sich beispielsweise ohne zusätzliche Blechabdeckung realisieren.“ www.xella.com
EPS-Fassaden feuerbeständig sanieren
Die Proceram GmbH & Co. KG aus Düsseldorf hat ein rein mineralisches Sanierungssystem für Wärmedämmverbund-Systeme mit EPS-Dämmplatten auf den Markt gebracht, das mit einer Schichtdicke von lediglich zwei Zentimetern einen A1-klassifizierten Brandschutz mit einer F30-Feuerwiderstandsdauer ermöglicht. „Branelit Plus“ reduziert so nicht nur stark die Gefahr eines Fassadenbrandes. Da sanierungsbedürftige EPS-WDVS-Fassaden nicht entsorgt werden müssen, bleibt auch die Dämmung erhalten und es entsteht kein Sondermüll. Aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit von Branelit Plus werden die Außenwände noch energetisch aufgewertet. Aufgrund des mineralischen Aufbaus entsteht außerdem eine dauerhaft pilz- und algenfreie Oberfläche, ohne dass Fungizide und Biozide erforderlich werden. Die Feuerbeständigkeit wurde vom Fraunhofer-Institut Umsicht in einem Vergleichsversuch mit einem herkömmlichen WDVS getestet und nachgewiesen.
www.branelit.de
Aufsparrendämmung optimiert
Mit der neuen „Masterrock 033 kaschiert“ bietet Rockwool ergänzend zu den Dämmplatten „Masterrock“, „Masterrock NB“ und „Masterrock GF“ eine besonders leichte und hoch wärmedämmende Steinwolle-Dachdämmplatte mit aufkaschierter, diffusionsoffener Unterdeckbahn. Der geringere Wärmeleitwert von = 0,033 W/(mK) ermöglicht im Vergleich zur „Masterrock NB kaschiert“ bei gleichem U-Wert eine um zwei Zentimeter niedrigere Aufbauhöhe. Das Gewicht konnte gegenüber der „Masterrock GF kaschiert“ um 30 Prozent reduziert werden, weshalb sich die Platten aufgrund des leichteren Transports und der komfortableren Verlegung vor allem für steile Dachneigungen und komplexere Dachformen eignen. Dabei ist die Kaschierung bis zu drei Monate witterungsbeständig und kann gemäß ZVDH-Regelwerk als Behelfsdeckung verwendet werden.
www.rockwool.de