Technik: Produkte

Einschalig und nachhaltig

Die Bauherren zweier Mehrfamilienhäuser in Dresden favorisierten ökologische Baustoffe ohne Außendämmung und wählten Porenbeton

Nahe der „Tabakmoschee“ Yenidze entstand in der Dresdner Friedrichstadt auf dem ehemaligen Gelände der Presshefe- und Spirituosenfabrik Bramsch ein Wohnquartier in grüner Umgebung. Das „Bramschkontor“, bestehend aus Mehr- und Einfamilienhäusern mit öffentlichen, halböffentlichen und privaten Freiräumen, knüpft mit seinen warmen Putzfarben und Lochfassaden an die Sandsteinmauern rund um das Areal an. Auftraggeber von zwei der Mehrfamilienhäuser ist eine Bauherrengemeinschaft. Aufgrund ihrer verschiedenen Bedürfnisse konzipierte die Planungsgemeinschaft Heidelmann & Klingebiel aus Dresden gemeinsam mit der Münchner Architektin Nadja Häupl die Gebäude als Mehrgenerationenhäuser. So entstanden für junge Familien mit Kindern bis zu Senioren unterschiedliche Wohnungstypen von 80 bis 215 Quadratmeter Größe. Daneben setzten die Bauherren geringe Baukosten, ökologische Baustoffe aus der Region, Holzfenster und den Verzicht auf eine Außendämmung als Prämissen.

Realisiert wurde dies mithilfe einer einschaligen Mauerwerkskonstruktion aus Porenbeton. Der Massivbaustoff bietet eine Wärmeleitfähigkeit ab 0,08 W/m·K in der Rohdichteklasse 0,35. Diese Werte ermöglichen es, dass bereits eine 36,5 Zentimeter dicke, lediglich verputzte Außenwand einen U-Wert von 0,21 W/m²K erreicht. Dadurch liegt das energetische Niveau der Häuser 25 Prozent unter dem in der EnEV geforderten Niveau. Die Gebäude erreichen den KfW-55-Standard, wozu auch die Holzpelletheizung und die dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung beitragen. Außerdem führt der homogene Wandaufbau zu einer nahezu wärmebrückenfreien Konstruktion. Eine verputzte einschalige Wand aus Porenbeton gilt ohne zusätzliche Maßnahmen als luftdicht im Sinne der EnEV.

Bauleiter Ingo Jeschke: „Konstruktive Details an einzelnen Punkten, an denen das Porenbetonmauerwerk mit der Druckfestigkeit von anderen Mauerwerksarten nicht mithalten kann, lassen sich mit überschaubarem Aufwand realisieren, ohne dass der Untergrund für den Außenputz einen Materialwechsel erfährt.“ Außerdem stellen die auf den Baustoff abgestimmten, mehrlagigen Systemputze eine dauerhaft rissfreie Fassade sicher. Deren Oberflächen wurden mit Kammputz für die Flächen und Glattputz für die Fensterfaschen mit durchgefärbtem mineralischem Putz handwerklich aufwendig gestaltet.