Modulbau

Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren in Gummersbach

Standort der neuen Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren (AGewiS) ist das historische Steinmüller-Gelände, eine ehemalige Industriebrache, die inzwischen zu einem wichtigen Teil der Gummersbacher Innenstadt geworden ist. Der Erweiterungsbau bietet Platz für 400 Schüler und Schülerinnen. Bauherr ist der Oberbergische Kreis, der eine Lösung für den steigenden Bedarf an Aus-, Fort- und Weiterbildung in Gesundheitsberufen finden musste. Um einen langwierigen konventionellen Bauprozess zu vermeiden, setzten die Verantwortlichen auf die Modulbauweise. Mit dem Bauen aus einer Hand, zu Festpreis und Fixtermin, hatte man bei anderen Projekten bereits gute Erfahrungen gemacht. Aus der europaweiten Ausschreibung ging die Alho Systembau GmbH als bester und günstigster Anbieter hervor. Nach Auftragsvergabe wurde der Gebäudeentwurf von Susanne Nefzger – Architektin in der Abteilung Hochbau und Bauinstandhaltung des Oberbergischen Kreises – vom Alho-Planungsteam in ein Modulbauraster gegliedert und die Werkplanung erstellt. Insgesamt 72 Raummodule aus Stahl wurden mit einem Vorfertigungsgrad von 70 Prozent produziert und in drei Wochen auf der Baustelle montiert.

Der viergeschossige, rund 65 Meter lange und 15 Meter breite Gebäuderiegel wird an einer Schmalseite über einen in das Gebäudevolumen eingeschnittenen, wettergeschützten Vorplatz erschlossen. Die zweigeschossige, repräsentative Eingangshalle erhält über eine Pfosten-Riegel-Glasfassade viel Tageslicht und hat über eine Galerie Sichtbezug ins erste Obergeschoss. Besonderheiten sind unter anderem ein großer stützenfreier Veranstaltungssaal sowie die Erschließung über eine gläserne Aufzugsanlage. Mit der weißen Putzfassade und dem schwarzen Sockel aus Riemchenklinkern wurden die im Bergischen Land traditionellen Fassadenfarben Schwarz und Weiß aufgegriffen. Farbige Felder in den liegenden Fensterbändern setzen kontrastierende Akzente. Das Akademiegebäude konnte mit 8,4 Millionen Euro Baukosten die anfangs angesetzten zehn Millionen Euro um mehr als eine Million unterschreiten.

Ein paar knifflige Details galt es bei der Planung dennoch zu meistern – die Stützenfreiheit im über 100 Quadratmeter großen Veranstaltungssaal zum Beispiel, für dessen einwandfreie Statik Alho eine spezielle Aufhängung an den Modulen des darüberliegenden Geschosses konzipierte. Auch für die Konstruktion der zwei Geschosse übergreifenden Eingangshalle mussten Sondermodule entwickelt und hergestellt werden.

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