Wärmeschutz, Denkmalschutz

Für Wärmeschutz und Denkmalschutz

Für die Sanierung einer gründerzeitlichen Fassade war ein Putzsystem auf Naturkalkbasis die einzige Lösung.

Ein viergeschossiges Wohnhaus aus der Gründerzeit in Berlin-Mitte bot nach jahrelangem Leerstand und vernachlässigter Sanierung ein trauriges Bild. „Den Zustand konnte man getrost als marode bezeichnen“, erklärt der Projektleiter vom planenden Büro Bruno Fioretti Marquez Architekten aus Berlin. Im Zeitraum von anderthalb Jahren wurde das Gebäude entkernt und modernisiert. Eine der größten Herausforderungen lag in der denkmalgerechten Gestaltung der Fassade unter Berücksichtigung der Au‹agen der Energieeinsparverordnung. Es musste eine Lösung gefunden werden, die sowohl die Anforderungen der Energieeinsparverordnung als auch die des Denkmalschutzes erfüllte. Letzterer machte zur Aufl‹age, die Laibungen so wenig wie möglich zu vertiefen und gestalterisch Bezug zum abhandengekommenen Fassadendekor zu nehmen. Mit einem Wärmedämmverbundsystem wären jedoch die geplanten prismatischen Prägungen zur vertikalen Gliederung und Akzentuierung von Faschen nicht möglich gewesen. Da bei solchen Fassaden oft Spannungen auftreten, schieden auch herkömmliche Sanierputze wegen ihres Zementanteils aus. Die Lösung war ein rein mineralisches Sanierputzsystem auf Naturkalkbasis des Schweizer Herstellers Haga, das aus fünf Komponenten besteht: Bio-Grundputz als Spritzbewurf, bis zu fünf Zentimeter Isolierputz „Biotherm“ in einem Arbeitsgang, Einbettmörtel mit Armierungsgewebe, zwei Zentimeter Modellierputz in zwei Lagen (mit Prägungen) und Calkosit Schlussbeschichtung. Mit dem Putzaufbau konnte der erforderliche U-Wert erreicht werden. Der lag vor der Sanierung bei 1—,18—˜ W/mšK. Beim Außenmauerwerk zur Straßenseite ließ sich der UWert mit einem ›œ30 Millimeter dicken Isolierputz auf 0œ,78ž˜ W/mšK reduzieren und auf der Hofseite wurde mit Ÿœ60 Millimeter Isolierputz ein U-Wert von œ0,59 W/mšK erreicht. Die Kombination des Isolierputzes mit dem Kalk-Modellierputz ermöglichte es zudem, die typischen Fassadenprägungen mit bis zu zwei Zentimetern Tiefe herzustellen.

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