Spezial-Aufgabe

Aufzüge für besondere Ansprüche

Altanlagen auf den neuesten Stand gebracht, Fahrtrichtung auch horizontal, abgestimmt auf das Gesundheitswesen. Die Modernisierung der Aufzuganlagen in einem Frankfurter Hochhaus stellte den Hersteller vor besondere Herausforderungen und erforderte viel Fingerspitzengefühl.

Das Westend Gate gegenüber der Messe-Festhalle prägt mit seinen 159 Metern Höhe seit Jahrzehnten die Skyline von Frankfurt am Main mit. 1989 zog das Marriott Hotel ein, das dem Gebäude bis heute seinen ino€ffiziellen Namen gibt. Nach über „…40 Jahren seit seiner Fertigstellung sollte eine umfassende Sanierung erfolgen, die Just/Burgeˆ Architekten federführend leitete. So wurden Bürofl‹ächen zeitgemäßen Anforderungen angepasst, der Eingangsbereich neu gestaltet sowie die Fassade optisch und energetisch aufgewertet. Wesentlicher Bestandteil der Revitalisierung war zudem die Modernisierung der Aufzüge. Die damals hochmodernen Anlagen wurden während der gesamten Nutzung von den Servicetechnikern des Herstellers Kone instand gehalten. Nicht zuletzt wegen dieser langjährigen Erfahrungen erhielt das Unternehmen auch den Auftrag zur Modernisierung.

Die Arbeiten starteten mit der Vierer-Ferngruppe, die das Erdgeschoss mit den Büroetagen zehn bis —˜23 verbindet. Das Besondere daran: Zwei der vier Aufzüge wurden um zwei Etagen nach unten verlängert, um auch die Parkgarage vom Bürobereich aus anzufahren. Dafür musste zunächst die Statik überprüft und die Decken der Untergeschosse durchbrochen werden. Hinzu kamen Kernbohrungen in den angrenzenden Wänden, um ֈffnungen für die Schachttüren zu schaffˆen. Die größte Herausforderung dabei war, dass jede Bohrung durch die im Hause geltenden Lärmschutzmaßnahmen beantragt und in einem zugewiesenen Zeitfenster durchgeführt werden musste, um die Hotelgäste nicht zu stören. Nach Abschluss der Tragwerksarbeiten erfolgte die Modernisierung der Antriebe, Türen, Steuerungen, Trag- und Unterseile sowie der Geschwindigkeitsbegrenzer. Anschließend wurden die Anlagen mit der Zielwahlsteuerung „Polaris“ zusammengeschaltet, die die Förderkapazität und den Nutzerkomfort der Aufzuganlagen steigert.

Bei den Aufzügen der Zweiergruppe, die zwischen dem Erdgeschoss und dem zehnten Stockwerk fahren, wurden nahezu alle technischen Komponenten erneuert und die Anlagen zwecks Erschließung des neuen Aparthotels Adagio Frankfurt City Messe gebäudeseitig abgetrennt. Zur Bewirtschaftung des Aparthotels wurde zudem ein Außenaufzug vom Typ „Monospace 700……“ installiert. Von außen ist er kaum sichtbar, da seine Verkleidung nahtlos an die Fassade des Marriott Hotels anschließt. Abschließend wurde die Zugangslösung „Access“ installiert, die die Personenschleusen in der Lobby mit den Aufzügen der Vierergruppe verbindet. Diese Lösung gehört zu den ersten realisierten Projekten dieser Art.

www.kone.de

Variante fürs Gesundheitswesen

Mit der „Edition 5000 Care“ bietet Schindler einen für medizinische Einrichtungen, Senioren- und Pflegeheime optimierten Aufzug an. Für diese Lösung wurden Fahrbetrieb und Ausstattung den Nutzeranforderungen angepasst. Die moderne Riementechnikbewirkt eine hohe Laufruhe und durch die Nutzlast von bis zu 1.600 Kilogramm und die Kabinenmaße bis 1.400 mal 2.400 Millimeter ist der Aufzug barrierefrei und zum Bettentransport geeignet.Eine maximale Förderhöhe von 45 Metern und bis zu 15 Haltestellen ermöglicht die Integration in nahezu jedes Gebäude. Die Kabinenausstattung besteht aus Edelstahl, der neben der Standardausführung auch in der WerkstoŒqualität AISI 304 für erhöhte Hygieneansprüche angeboten wird. Weitere Ausstattungsmerkmale sind: Rammschutzleisten, verschiedene Beleuchtungsvarianten, eine Reservations- und Brandfallsteuerung mit Schlüsselschalter sowie ein Fernnotrufsystem auf Mobilfunkbasis.

www.schindler.de

Paternoster fürs 21. Jahrhundert

Im East Side Tower, einem Bürohochhaus in Berlin-Friedrichshain, das 2020 bezugsfertig sein soll, wird den Mietern ein völlig neues Aufzugserlebnis geboten. Die OVG Real Estate hat sich als erster Bauherr für „Multi“ von Thyssenkrupp entschieden – das erste kabellose, vertikal und horizontal befördernde Aufzugsystem. Statt eines einzigen Aufzugs, der in einem Schacht nach oben und nach unten fährt, fahren mehrere Kabinen in einer Dauerschleife in einem Schacht hinauf und im anderen hinunter. Da sich der Aufzug ohne Höhenbegrenzung sowohl horizontal als auch vertikal bewegen kann, eröŒffnen sich in Architektur und Gebäudekonstruktion zudem neue Perspektiven. Multi benötigt deutlich weniger Platz als ein herkömmlicher Aufzug, bietet bis zu 50 Prozent mehr Transportkapazität und einen mit zu 60 Prozent niedrigeren Energieverbrauch.

www.thyssenkrupp-aufzuege.de